Gerhard Schaller, Geschäftsführer der Sensus Vermögen GmbH, begrüßt die Gäste und appeliert Probleme gemeinsam zu diskutieren und anzugehen. Allseits bekanntes Thema sind die Niedrigzinsen. Der Experte hierfür: der Wirtschaftswaise Professor Peter Bofinger.

Und das Problem der Immobilienblase, das momentan viele Menschen beunruhigt? Auch das kommt an diesem Abend nicht zu kurz. Eine Krise entstehe erst dann, wenn ein Bauboom durch Kreditfinanzierung weiter angeheizt würde, so Bofinger. In Deutschland herrsche nicht gerade ein Bauboom und auch die Immobilienpreise befinden sich laut Bofinger – trotz stetigem Steigen – noch im akzeptablen Bereich, da die Menschen sich die Mieten und Quadratmeterpreise nach wie vor noch leisten können. Die Entwicklung der Immobilienkredite sei also insofern unkritisch, da vernünftige Immobilienkäufe stattfänden. Laut dem Experten also kein Grund zur Sorge in diesem Bereich.

Bofinger

Als Experte für Niedrigzinsen sprach Prof. Dr. Peter Bofinger von der Universität Würzburg. Foto: Julia Laumer

Aber nochmal zurück zum Teufelskreis des Nullzinses. Hier hält Bofinger doch noch eine Lösung parat: Der Kreis könne durchbrochen werden, wenn für ein bis zwei Jahre die Löhne um etwa 2% erhöht würden, um so eine Inflation von 2% zu erhalten. Jedoch würden die Konsequenzen der Niedrigzinsen für deutsche Sparer derzeit verzerrt dargestellt, da die realen, inflationsbereinigten Zinsen eigentlich gar nicht so niedrig seien.

Mit Charme und professionellem Know-how hat Professor Bofinger an diesem Abend seinen Zuhörern ein hochaktuelles und komplexes Thema näher gebracht und dieses nicht nur anschaulich erklärt, sondern gleichzeitig die sich immer weiter ausbreitende Hysterie um das Thema Niedrigzinsumfeld etwas relativiert.

Bofinger

Auch zum Austausch wurde den Gästen ausreichend Gelegenheit geboten. Foto: Julia Laumer

Das veranstaltende Kompetenz Center Stiftungen, initiiert von der Sensus Vermögen GmbH, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Stiftungen und Stifter bei solchen und anderen Sorgen zu beraten und zu unterstützen, indem es Wissen und Professionalität vermittelt sowie Marktzugänge transparent macht. Denn: „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln möchte, hat nie guten Wind.“ Mit diesen Worten hatte Markus Söhl, Vorstandmitglied der Stiftung Hamburg Maritim und Berater des Kompetenz Centers Stiftungen, die Gäste in den Abend eingeführt, noch bevor diese das momentane Niedrigzinsumfeld von Professor Peter Bofinger erklärt bekamen. Gelegenheiten müssten erkannt und gemeinsam genutzt werden, so Söhl.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen deshalb auch die Erarbeitung von Lösungsansätzen und das Netzwerken. Bevor die Gäste jedoch zum persönlichen Austausch entlassen wurden, sprach Peter Heller, Leiter Institutionelles Geschäft in der Sensus Vermögen GmbH, noch ein paar abschließende Worte. Keiner zwinge Stiftungen dazu, ihr Geld bei solch niedrigen Zinsen einfach liegen zu lassen. Um andere Möglichkeiten anzugehen, sei es aber enorm wichtig, Erfahrungen zu teilen und Lösungen zu schaffen, wie er betonte.

Wir bedanken uns bei Sensus Vermögen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

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