Nach einem halben Jahr ist die Doppelspitze der Heidelberger Klaus-Tschira-Stiftung vollständig: Rafael Lang bildet ab dem 15. Mai mit Lilian Knobel die geplante neue Doppelspitze.

Die Klaus-Tschira-Stiftung gGmbH vervollständigt am 15. Mai ihre Doppelspitze. Dann tritt Rafael Lang in die Geschäftsführung ein. Der Physiker stößt zu Juristin Lilian Knobel hinzu, die die Heidelberger Organisation seit Mitte November als Nachfolgerin von Beate Spiegel und Carsten Könneker leitet. Knobel verantwortet auch künftig die beiden Bereiche Bildung und Wissenschaftskommunikation, während Lang für den Förderbereich Forschung zuständig sein wird.

Interdisziplinärer Ansatz

Knobel war zuvor Vorstandsvorsitzende des Vereins Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland sowie Managerin in Führungspositionen bei BASF und beim Verband der Chemischen Industrie (VCI) gewesen, Lang ist Professor für Physik und Astronomie an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung und den Nachweis der Dunklen Materie, wozu er 2008 am Max-Planck-Institut für Physik in München promoviert wurde.

„Ich brenne für die Forschung, aber auch für die Kooperation jenseits von fachlichen und personellen Grenzen. Beides gehört zur DNA der Klaus-Tschira-Stiftung, weshalb die Aufgabe bei der KTS so reizvoll für mich ist“, wird Rafael Lang zitiert. „Als neuer Geschäftsführer für Forschung ist es mein Ziel, das riesige, kreative Potenzial und die Unabhängigkeit der Klaus-Tschira-Stiftung bestmöglich für die naturwissenschaftliche Forschung, besonders auch für die Grundlagenforschung, zu nutzen. Wir dürfen hier nicht nur multidisziplinär arbeiten, sondern müssen stärker interdisziplinär denken und fördern.“ Die gGmbH könne nun die Expertise „des gesamten Teams, unserer Verbundorganisationen und Partner in den Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation bündeln, um die Stiftung nach den Idealen unseres Stifters Klaus Tschira noch innovativer auszurichten“, so Lilian Knobel über die neue Konstellation.

„MINT wichtiger denn je“

Hintergrund der nun komplettierten neuen Struktur ist laut Klaus-Tschira-Stiftung eine Überprüfung im Rahmen einer internen Organisationsanalyse der Strukturen und Prozesse der Stiftung. „Die Förderung von Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik ist heute wichtiger denn je. Mit unserer Neuaufstellung können wir unseren Stiftungsauftrag, diese Fächer in Bildung und Forschung aber auch in der Wissenschaftskommunikation zu stärken, optimal verwirklichen“, so die Gesellschafter Harald Tschira und Udo Tschira anlässlich des Schritts im November 2022. Ihr Vater, Stifter und SAP-Gründer Klaus-Tschira war selbst Physiker.

 

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