Markus Pieper ist vom Stiftungsrat zum neuen Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden gewählt worden. Der 49-Jährige tritt das Amt am 1. September an.

Markus Pieper wird neuer Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden. Das Sächsische Kabinett hat seiner Wahl durch den Stiftungsrat zugestimmt. Der 49-Jährige werde den Posten am 1. September antreten, der Arbeitsvertrag sehe eine Amtszeit von sieben Jahren vor, heißt es in einer Pressemitteilung. Der mit der Arbeit „Parteiauftrag: Städtepartnerschaft. Kommunalpartnerschaften zwischen Polen und der DDR und ihre Transformation nach 1989“ promovierte Zeithistoriker, Politologe, Soziologe und Kommunikationswissenschaftler arbeitet seit 2012 in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin, zuletzt als Leiter des Arbeitsbereichs Gedenkstätten und Erinnerungskultur. Zuvor war er von 2003 bis 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Ettersberg zur vergleichenden Erforschung europäischer Diktaturen und ihrer Überwindung in Weimar und von 2008 bis 2012 als Referent bei dem beziehungsweise der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Berlin tätig. Piepers Vorgänger, der frühere DDR-Bürgerrechtler Siegfried Reiprich, war im vergangenen Sommer nach Äußerungen auf Twitter suspendiert worden.

Stiftung Sächsische Gedenkstätten sichtbar machen

„Herr Dr. Pieper hat umfangreich auf dem Gebiet der Erinnerungskultur gewirkt und ist national und international hervorragend in der Gedenkstättenlandschaft vernetzt. Er verfügt seit Jahren auch über intensive Arbeitskontakte zu sächsischen Einrichtungen“, wird die Staatsministerin und Vorsitzende des Stiftungsrates Barbara Klepsch zitiert. „Vordringlichste Aufgabe wird es neben der Einrichtung der neuen Gedenkstätten sein, die Entwicklungskonzeption der Stiftung fertigzustellen, die Zusammenarbeit mit den Gedenkstätten in freier und kommunaler Trägerschaft zu intensivieren und die Stiftung Sächsische Gedenkstätten und ihre Arbeit im nationalen und internationalen Vergleich wieder sichtbar zu machen.“

Sachsen verfüge mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft über eine wichtige und renommierte Aufarbeitungseinrichtung, die die Auseinandersetzung mit der diktatorischen Vergangenheit nachhaltig und dauerhaft gewährleiste, die Erinnerung an die Opfer politischen Unrechts wachhalte und die Gesellschaft für die Werte der Freiheit, der Demokratie und der Menschenwürde sensibilisiere, so Pieper. „Hieran mitwirken zu können, ehrt mich sehr. Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, die in der Stiftung, ihren Gedenkstätten und in den von der Stiftung geförderten Einrichtungen seit vielen Jahren eine sehr professionelle und engagierte Arbeit leisten.“

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