Der Machtkampf um die bedeutenden Sammlungen der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte des Winterthurer Milliardärs Bruno Stefanini geht weiter. Am Mittwoch haben Sprecher der Tochter des Stifters mitgeteilt, diese habe eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie Falschbeurkundung eingereicht.

Der Machtkampf um die bedeutenden Sammlungen der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte des Winterthurer Milliardärs Bruno Stefanini geht weiter. Am Mittwoch haben Sprecher der Tochter des Stifters mitgeteilt, diese habe eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie Falschbeurkundung eingereicht.

Die Sammlung wird bereits seit Jahren falsch gelagert, wie 2007 der Kunsthistoriker und damalige Sachverwalter der Stiftungsaufsicht Andres Furger feststellte. Diese von Furger attestierten „gravierenden Missstände“ sind nun der Grund, dass Bettina Stefanini den Stiftungsräten in ihrer Anzeige Sachbeschädigung vorwirft, weil die Objekte „unsachgemäß gelagert“ würden.

Zudem erhebt Bettina Stefanini seit Frühling 2013 Anspruch auf einen Platz im Stiftungsrat. Dieser ist ihr gemäß der Stiftungsurkunde garantiert, wenn ihr Vater seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann. Nach Angaben der Tochter ist dieser Fall nun eingetreten: Ihr Vater leide unter einer „stark fortschreitenden Demenz“. Diametral anders lautet die Version der Stiftungsräte: Es sei Bruno Stefaninis ausdrücklicher Wunsch, den Passus, der seinen Kindern Einfluss auf die Stiftung erlaubt, zu streichen.

Eine entsprechende Änderung der Urkunde müsste von der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht bewilligt werden. Diese äußert sich prinzipiell nicht zu dieser Angelegenheit. Was wirklich Bruno Stefaninis Wille ist, bleibt umstritten. Sein Gesundheitszustand soll von der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) untersucht worden sein, nachdem die Tochter diese eingeschaltet hatte. Die Kesb äußert sich jedoch nicht zum Verfahren.

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