An neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sind ganz unterschiedliche Prozesse beteiligt. Dazu gehören beispielsweise Entzündungs-mechanismen, der Proteinstoffwechsel, die Regulation von Nervenzellen oder als neues Gebiet die Neuromikrobiotik (Darm-Hirn-Achse). Diese und weitere Themen finden sich deshalb im Programm des Eibsee-Meetings „Cellular Mechanisms of Neurodegeneration“, das vom 26. bis 28. Oktober 2022 am Eibsee südlich von München stattfindet. Rund hundert Wissenschaftler aus aller Welt präsentieren ihre neuesten Resultate zur Erforschung dieser Krankheiten.
Gefördert wird der Kongress von der Frankfurter Hans und Ilse Breuer-Stiftung die bei der Veranstaltung auch den Publikationspreis 2022 an die fünf Erstplatzierten verleiht.
Nachdem das Meeting aufgrund der Pandemie zweimal verschoben werden musste, kann das 20. Jubiläum endlich gefeiert werden. Zu diesem besonderen Anlass werden wieder namhafte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, unter anderem aus den USA, erwartet. Zugesagt als Key Note- Sprecher hat Beth Stevens von der Harvard Medical School aus Boston. Sie wird über ihre
neueste Forschung in Microglia berichten. Stevens’ Arbeit hat sie zur Entdeckung verschiedener Rollen der Mikroglia und ihrer Bedeutung bei neurologischen Krankheiten geführt.
Insgesamt sind 21 Vorträge, unter anderem von international führenden Experten in der Alzheimer-forschung wie David Holtzman, Costantino Iadecola, Peter St. George Hyslop oder Dennis Selkoe, sowie zwei Sessions mit Kurzvorträgen zu den Postern geplant. Das Munich Cluster for Systems Neurology – SyNergy – ist ebenfalls wieder mit mehreren Sprechern und zahlreichen Mitgliedern am Meeting beteiligt. An der Tagung nehmen neben den geladenen Sprechern auch junge Nachwuchswissenschaftler am Eibsee-Meeting teil, die ihre Forschungsergebnisse zum Teil als Kurzvorträge und im Rahmen einer Poster-Session präsentieren.
Das Eibsee-Meeting wurde im Jahr 2000 von dem Münchner Wissenschaftler Prof. Christian Haass und den Forschern Prof. Volker Herzog, Universität Bonn, sowie Prof. Gerd Multhaup, Freie Universität Berlin, ins Leben gerufen. Die Deutsche Forschungsge-meinschaft (DFG) unterstützte den Kongress für sechs Jahre, in denen er sich als eine der wichtigsten deutschen Alzheimertagungen etabliert hat.
Von 2005 an war das Eibsee-Meeting die jährliche Tagung eines Sonderforschungsbereichs der Medizinischen Fakultät an der Ludwig-Maximilians-Universität München, des SFB 596 „Molecular Mechanisms of Neurodegeneration“. Dieser legte die Basis für den Aufbau eines Exzellenzclusters unter dem Namen „SyNergy – Munich Cluster for Systems Neurology“ und führte zur Gründung eines neuen Institutes: dem Münchner Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Das DZNE München und SyNergy sowie die Hans und Ilse Breuer-Stiftung sind seitdem die Ausrichter der jährlichen Eibsee-Tagung.
Die gemeinnützige Hans und Ilse Breuer-Stiftung fördert seit ihrer Gründung im Jahr 2000 – neben ihrem Engagement in der Betroffenenhilfe und dem eigenen Demenzzentrum StattHaus Offenbach – die wissenschaftliche Grundlagenforschung von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen. Seit 2006 verleiht die Stiftung den mit 100.000 Euro dotierten Alzheimer-Forschungspreis, mit dem bislang 22 Preisträger gewürdigt wurden. Ebenfalls seit 2006 hat die Stiftung bereits 35 Stipendien an den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens schrieb die Stiftung 2020 zusätzlich erstmals einen Sonderpreis für herausragende Publikationen im Forschungsbereich Demenz für Nachwuchsforscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) aus, mit dem die Stiftung seit 2020 eng zusammenarbeitet. Eine weitere Ausschreibung des Preises erfolgte 2022.
Weitere Informationen zur Hans und Ilse-Breuer-Stiftung auf der Website: http://www.breuerstiftung.de/ und zum Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) München: https://www.dzne.de/standorte/muenchen.html sowie zu SyNergy: http://www.synergy-munich.de/index.html
Quelle
http://www.breuerstiftung.de/
Diese Pressemitteilung wurde eingestellt von: Uli Kuhn, Hans und Ilse Breuer-Stiftung