Konflikte und Naturkatastrophen machen meist nicht an Ländergrenzen halt. So werden Nachbarländer und -regionen häufig ebenfalls zum Krisengebiet.

Konflikte und Naturkatastrophen machen meist nicht an Ländergrenzen halt. So werden Nachbarländer und -regionen häufig ebenfalls zum Krisengebiet:

In Kolumbien haben beispielsweise rund 1,7 Millionen Menschen aus dem benachbarten Venezuela Zuflucht gefunden, um der gravierenden Unterversorgung vor allem in den Bereichen Gesundheit und Ernährung in ihrem eigenen Land zu entkommen. Aus einer wirtschaftlichen und sozialen Krise in Venezuela heraus werden sie durch Flucht und die inflationsbedingt praktisch völlig entwertete venezolanische Währung oft mittellos. In Kolumbien sind jedoch die öffentlichen Strukturen nach jahrzehntelangen Konflikten nicht auf einen solchen Zustrom von hilfsbedürftigen Menschen vorbereitet.

Fast drei Jahre, nachdem hunderttausende Menschen aus dem Nachbarland Myanmar die Grenze überquert haben, sieht sich auch Bangladesch weiterhin mit großen Herausforderungen konfrontiert: Nach wie vor befindet sich bei Cox‘s Bazar das größte Flüchtlingslager der Welt mit fast einer Million Menschen. Allein die Deckung der Grundbedürfnisse ist ohne internationale Unterstützung nicht zu gewährleisten.

Uganda ist ein weiteres Land, das zwar nicht direkt Teil einer bewaffneten Auseinandersetzung ist, aber, unter anderem aus der direkten Nachbarschaft zur Demokratischen Republik Kongo und zum Südsudan heraus, mittelbar von Konflikten betroffen ist. Es ist das Land Afrikas, das die höchste Zahl an Flüchtlingen beherbergt, darunter zu über 60 Prozent Minderjährige. Doch Uganda hat nur begrenzte Ressourcen. Neben der Vulnerabilität für Naturkatastrophen und chronischer Nahrungsmittelknappheit in einzelnen Regionen ist die Wasser- und Sanitärversorgung der Menschen nicht flächendeckend und durchgehend gesichert.

Solche vermeintlich nicht oder nur indirekt betroffenen Regionen trifft es gleich doppelt: Häufig sind Teile der lokalen Bevölkerung auf Unterstützung angewiesen und es fehlen zudem die Infrastruktur und Mittel, um zusätzlich ins Land kommende Geflüchtete adäquat versorgen zu können. Gleichzeitig führt die oft geringere oder abnehmende mediale Aufmerksamkeit dazu, dass nur wenige Spenden zusammenkommen.

Krisen dauern immer länger an; eine wirkungsvolle Arbeit erfordert starke lokale Partner und eine fortwährende Präsenz vor Ort. Gerade in diesen Krisen kann das Deutsche Rote Kreuz die Unterstützung von langfristig orientierten Förderern wie Stiftungen sehr gut einsetzen.
Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Fragen zu unseren Projekten oder zur Zusammenarbeit des DRK mit Stiftungen haben.

Quelle

https://www.drk.de/hilfe-weltweit/
Diese Pressemitteilung wurde eingestellt von: Katharina Dellbrügger, DRK e.V. / Stiftung für Rotkreuz-Auslandshilfe

Aktuelle Beiträge