DIE STIFTUNG: Warum haben Sie sich für eine Fortbildung an der EBS entschieden?
Markus Bunse: Die EBS Universität verfügt nicht nur über einen hervorragenden Ruf, sondern hat auch im Bereich Stiftungsmanagement eine langjährige Tradition. Ich habe am 13. Jahrgang des Studiums teilgenommen und bereits im Vorfeld von ehemaligen Studenten nur positive Erfahrungsberichte über den Studiengang erhalten.
Nun kann ich sagen: Das Intensivstudium an der EBS vermittelt ein breites und aktuelles Wissensfeld zum Stiftungsmanagement. Besonders hervorzuheben ist die hohe fach- und anwendungsspezifische Kompetenz der Dozenten, die allesamt nicht nur über einen wissenschaftlichen Hintergrund verfügen, sondern auch aus der Praxis kommen.

DIE STIFTUNG: Warum Stiftungsmanager statt Stiftungsberater?
Bunse: Die Studiengänge „Stiftungsmanager“ und „Stiftungsberater“ bestehen grundsätzlich aus vier Modulen. Die ersten beiden Grundlagen-Module sind bei beiden Studiengängen identisch. Erst im 3. und 4. Modul werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Für mich als unabhängigen Vermögensverwalter ist es wichtig, nicht nur die beratende Seite zu sehen, sondern auch die Stiftung aus Sicht des Stifters kennenzulernen. Ich denke, dass ich hiermit einen tieferen Einblick in die Aufgaben des Stifters bekommen habe und dies auch in meine tägliche Arbeit mit Stiftungen positiv einfließen lassen kann.

DIE STIFTUNG: Was haben Sie für sich als Erfahrungen mitgenommen?
Bunse: Ich habe sehr viele positive Erfahrungen aus dem Studiengang mitgenommen. Zum einen natürlich auf der fachlichen Seite. Besonders hervorheben möchte ich aber auch die menschliche Komponente. Meine Studienkollegen kamen aus vielen unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen: Hier gab es Vermögensverwalter oder Private Banker, aber auch Mitarbeiter von Stiftungen, Stifter, die bereits ihre eigene Stiftung gegründet haben oder aber diejenigen, die zukünftig entweder selbst eine Stiftung gründen oder für eine Stiftung tätig sein wollen. Die gemeinsame Zeit im Rheingau, losgelöst vom beruflichen Umfeld, sowie der kollegiale Austausch mit den anderen Teilnehmern, hat nicht nur zu einer angenehmen Atmosphäre geführt, sondern auch zu einem großen Zusammenhalt. Dies zeigt sich auch darin, dass man nicht nur über das Alumni-Netzwerk in Kontakt bleibt, sondern auch weitere private Treffen geplant sind.

DIE STIFTUNG: Was haben Ihnen die Kaminabende oder andere Netzwerk-Angebote gegeben?
Bunse: Die Kaminabende beinhalten ein Gespräch mit einer Persönlichkeit aus der Stiftungsszene und bieten die mit ihr direkt ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Da zu diesen Gesprächen auch ehemalige Studenten der EBS eingeladen werden, trug das auch zur Vernetzung der Teilnehmenden untereinander maßgeblich bei. Über das Alumni-Programm wird die Idee der Vernetzung der Ehemaligen weitergeführt.

DIE STIFTUNG: Inwiefern beeinflusst die Fortbildung Ihre Arbeit, Ihren Zugang zu Stiftungen?
Bunse: Die FIVV AG besitzt langjährige Erfahrung in der Betreuung von breit diversifizierten, defensiv ausgerichteten, auf Ertrag fokussierten Mandaten. Die Anforderungen, die Stiftungen an die Verwaltung des Vermögens stellen, sind in vielen Punkten deckungsgleich mit der FIVV-Philosophie.
Durch das Studium konnte ich nicht nur das methodische Rüstzeug sowie vertiefte Kenntnisse über das Stiftungswesen in Deutschland erhalten, sondern auch die Kontakte im Stiftungsbereich ausbauen.

DIE STIFTUNG: Natürlich ist Kapitalanlage Ihre Domäne. Wo liegen hier, aber auch in anderen Bereichen die Herausforderungen für Stiftungen?
Bunse: Aus meiner Sicht bestehen für viele Stiftungen im Bereich der Kapitalanlagen aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus große Herausforderungen. Stiftungen, die in der Vergangenheit den Schwerpunkt ihrer Anlagen in Anleihen gesetzt haben, konnten mit ihren Portfolios in den letzten Jahre aufgrund der sinkenden Zinsen hohe Kursgewinne erzielen. Diese Phase ist definitiv vorbei und nun gilt es, die Portfolios für die Zukunft neu aufzustellen. Eine breite Diversifikation in Sachwerte wie Aktien, Immobilien etc. erscheint sinnvoll. Hier kann ein unabhängiger Vermögensverwalter auch im Bereich der Erstellung der Anlagerichtlinien mithelfen, ein gesundes Fundament bei der langfristigen Kapitalanlage der Stiftung zu erstellen und entsprechend umzusetzen.
Eine weitere Herausforderung sehe ich auch in der generellen Professionalisierung des Stiftungssektors. Idealismus alleine reicht nicht mehr aus, um eine Stiftung „erfolgreich“ im Sinne des Verfolgens des Stiftungszwecks zu führen. Da diese Sichtweise in der Stiftungsszene immer mehr Anklang findet, sollten die EBS Studiengänge sich auch zukünftig reger Nachfrage erfreuen.

DIE STIFTUNG: Herr Bunse, danke, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns geteilt habe.

Das Interview führte Tobias M. Karow.

 

Markus BunseMarkus Bunse leitet als Mitglied der Geschäftsleitung die Kundenbetreuung bei der FIVV AG. Er ist für den Bereich Privatkunden, Stiftungen sowie für das Fondsgeschäft verantwortlich. Der Diplomkaufmann ist seit 2011 für die FIVV AG tätig und verfügt über eine mehr als 25-jährige berufliche Erfahrung im Privatkunden- und Fondsgeschäft.

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