Im Gespräch mit Verena Walterspiel (Magda Bittner-Simmet Stiftung) über das große Engagement der Stiftung in Sachen Kunst


Dieses Interview ist Teil der Interviewserie zum Münchner Stiftungsfrühling (MSF).


DIE STIFTUNG: Was ist Ihr Stiftungszweck und wie üben Sie ihn aus?
Verena Walterspiel: Die Magda Bittner-Simmet Stiftung betreut den Nachlass einer Schwabinger Künstlerin, quasi als kulturelles Erbe. Leben und Werk von Magda Bittner-Simmet, die von 1916 bis 2008 lebte, bieten nämlich ein individuelles, anschauliches und aussagekräftiges Bildgedächtnis für ein besonderes Kapitel der Münchner Kunst-und Zeitgeschichte. Wir versuchen dies für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, unter kulturhistorischen Aspekten zu erschließen und vor allem für alle Altersgruppen lebendig zu halten. Dies geschieht mit vielfältigen Projekten.
Anlässlich des 100. Geburtstags der Malerin gab es zum Beispiel eine Jubiläumspublikation und spezielle Ausstellungen, aber auch eine Briefmarkenedition mit farbenfrohen Sondermarken.
In unserem Projektfeld „Bilderbesuch“ gibt es mobile Ausstellungen für betagte Menschen. In Kooperation mit der Clarissa und Michael Käfer-Stiftung reisen ausgewählte Originalwerke von Magda Bittner-Simmet in Münchner Senioreneinrichtungen. Diese Wanderausstellungen zu verschiedenen Themen werden von einem kunsttherapeutischen Angebot begleitet, um die „alten Meister“ zu eigener Aktivität anzuregen. Bei dem Projektfeld „Bilderbesuch“ verbinden wir so unser kulturelles und soziales Engagement.
Wir haben aber auch einen festen Standort, nämlich das ehemalige Wohnatelier der Stifterin in Schwabing. Mit herrlichem Blick in den Englischen Garten betreiben wir dort ein kleines Ateliermuseum mit einem vielfältigen Veranstaltungsangebot. „Tee bei Magda“ zum Beispiel ist als ungewöhnliche Form der Kunstvermittlung sehr beliebt und war beim letzten Münchner Stiftungsfrühling gleich ausgebucht.

DIE STIFTUNG: Womit wollen Sie die Besucher des MSF 2017 für Ihre Arbeit begeistern?
Walterspiel: Mit der Einladung zu zwei ungewöhnlichen Veranstaltungen in unserem Ateliermuseum am Schwabinger Bach: ein authentischer Erfahrungsort für die Begegnung mit außergewöhnlichen Frauen aus Geschichte und Gegenwart.
Bei „Bele & Magda –  Traumprinzessin & Künstlerfürstin“ können sie zwei faszinierende Schwabinger Frauengestalten kennenlernen. Beide vor 101 Jahren geboren, beide heute fast vergessen. Die Münchner Autorinnen Renée Rauchalles und Gunna Wendt lassen die Persönlichkeit der beiden vielseitigen Lebenskünstlerinnen in Wort und Bild lebendig werden.
Außerdem laden wir ein zu einer „Zeitreise mit Kunst & Käseigel“. Hier bietet  unser Ateliermuseum die stimmungsvolle Kulisse, um die Münchner Wirtschaftswunderjahre zu erleben. Die vielfältigen Originalobjekte, expressive Gemälde und historische Fotos aus Depot und Archiv der Magda Bittner-Simmet Stiftung erzählen interessante Geschichten. Auch über die Münchner Kunstszene nach 1945. Und vom Leben einer außergewöhnlichen Künstlerin und unternehmerischen Stifterin mit Weitblick.

DIE STIFTUNG: Was wünschen Sie sich für den MSF 2017?
Walterspiel: Einfach viele Neugierige, die zu unseren beiden Veranstaltungen kommen. Schließlich ist das Ateliermuseum am Schwabinger Bach noch ein kleiner Geheimtipp. Hier wird in authentischer Atmosphäre Kultur- und Frauengeschichte anschaulich und erlebbar. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

www.mbs-stiftung.de

 

Verena Walterspiel, Vorstand der Magda-Bittner-Simmet-Stiftung Foto: Marcus Schlaf, 18.03.2015 gespeichert unter stift1 Verena Walterspiel ist Vorstand der Magda Bittner-Simmet Stiftung.

 

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