Die Bertelsmann Stiftung hat kürzlich sehr arbeitnehmerfreundliche Töne angeschlagen. Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Gunter Thielen, sprach sich Ende Mai in einem Interview mit einem Online-Medium für einen allgemeinen Mindestlohn aus. Zwar sei der Lohn eigentlich nur an der Produktivität zu bemessen, aber es müsse dennoch gewährleistet sein, dass eine alleinstehende Person durch eine Vollzeitstelle ihren Lebensunterhalt bestreiten könne, sagte der Vorstandsvorsitzende. Darüber hinaus plädierte er für eine Beibehaltung des aktuellen Kündigungsschutzes. Die Gesetze seien in Ordnung, so der ehemalige Chef des Bertelsmann-Konzerns. Wichtig sei darüber hinaus die staatliche Förderung der Kinderbetreuung, vor allem damit qualifizierte Mütter nach ihrer Babypause möglichst schnell wieder Fuß fassen können. Eine Frauenquote ist seiner Ansicht nach dagegen eher diskriminierend für Frauen, da sie auch durch Qualifikation Führungspositionen erreichen könnten.