In Mannheim demonstrierten Mentoren und Kinder am vergangenen Sonntag gegen die Einstellung des Mentorenprogramms „Big Brothers, Big Sisters“ (BBBS) in Deutschland. Der bisherige Hauptsponsor, die Benckiser-Stiftung, will die Finanzierung bis Ende nächsten Jahres einstellen.
Geschäftsführer Christoph Glaser nennt dafür wirtschaftliche Gründe. Nach seiner Rechnung arbeitet das Tandemprogramm „Balu und Du“ mit Sitz in Osnabrück sparsamer als BBBS. Künftig sollen die Stiftungsgelder dorthin fließen. Doch bei „Balu und Du“ dürfen nur bis zu 30-Jährige Mentoren eine Patenschaft für ein sozial benachteiligtes Kind übernehmen. Bei BBBS gibt es viele Menschen, die sich erst in der Rente für die Mentorentätigkeit entschieden. Sie könnten in dem neuen Programm ihr Engagement nicht weiter führen.
Die Entscheidung der Benckiser-Stiftung, das Programm einzustellen, traf die Mentoren Anfang September völlig überraschend. Die regionale Geschäftsstelle mit Sitz in Mannheim arbeitet momentan nur noch auf Sparflamme, bis zum Ende von BBBS soll die ehrenamtliche Arbeit zentral von Stuttgart aus koordiniert werden.
Die rund 200 Mentoren in der Metropolregion Rhein-Neckar sind derzeit auf der Suche nach anderen Sponsoren, die das Programm unter ihrem Namen weiterführen könnten.
Inzwischen hat Geschäftsführer Glaser zumindest einen Gesprächstermin zugesagt.