Die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST) in Bremerhaven, Betreiberin der Bark „Alexander von Humboldt II“, hat finanzielle Schwierigkeiten. Das bestätigte ein Sprecher des Stiftungsvorstands. Da es nicht genügend Interessenten für eine Karibik-Tour im bevorstehenden Winter gibt, musste der Fahrplan kurzfristig geändert werden. Wie viel Geld die Stiftung an Reiseausfall-Kosten und Stornogebühren zurückzahlen muss, ist nach Angaben eines Vorstandssprechers noch nicht klar. Die Lage sei nicht rosig, so der Sprecher weiter. Trotzdem gehe er davon aus, dass die „Alex II“ weiter betrieben wird. Statt der Karibik wird die Bark nun die Kanarischen Inseln anfahren. Die Stiftung erhofft sich davon mehr Einnahmen.
Ein Sprecher der Stammcrew formulierte es drastischer: Die Stiftung stecke in einer noch nicht dagewesenen Finanzkrise. Das liege auch daran, dass durch das neue Schiff eine größere wirtschaftliche Dimension erreicht sei. An Bord ist Platz für 20 Segler mehr. Außerdem fielen höhere Gebühren für Lotsen und Liegeplätze an als für den kleineren Vorgänger. Hinzu komme, dass kurzfristig Sponsoren für den 15 Mio. EUR teuren Bau des neuen Schiffes abgesprungen waren und die Stiftung dafür eingetreten war.
Die Deutsche Stiftung Sail Training bildet Segler-Nachwuchs aus, ein Schwerpunkt ist dabei die Jugendförderung.