Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur verleiht 2017 zum ersten Mal den Aufarbeitungspreis. Ausgezeichnet wird dieses Jahr der Journalist und Publizist Dr. h. c. Karl Wilhelm Fricke, am 15. Juni erhält er den Preis für sein Lebenswerk. „Wie kaum ein anderer hat sich Karl Wilhelm Fricke vor und nach 1989 mit der Repression in der DDR auseinandergesetzt, seine sachlichen und faktenreichen Analysen als Autor und jahrelanger Redakteur des Deutschlandfunks sind bis heute von herausragender wissenschaftlicher Bedeutung“, erklärte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky.
Karl Wilhelm Fricke zählt außerdem zu den bekanntesten Entführungsopfern des Kalten Kriegs. Weil seine Veröffentlichungen über Verfolgung und Repression in der DDR den kommunistischen Machthabern gefährlich wurden, stellte ihm die Staatssicherheit am 1. April 1955 in West-Berlin eine Falle und verschleppte ihn in die DDR. In einem Geheimprozess wurde Fricke zu vier Jahren Haft verurteilt, die er in Einzelhaft verbüßen musste.
Ermöglicht wurde der Aufarbeitungspreis durch eine Spende des Publizisten und ehemaligen Fluchthelfers Dr. Burkhart Veigel an die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der Preis würdigt das herausragende Engagement für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage im vereinten Deutschland und in Europa. Verliehen wird die Auszeichnung durch Bundespräsident a. D. Horst Köhler, die Laudatio hält der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Rainer Eppelmann.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat den gesetzlichen Auftrag, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in SBZ und DDR zu befördern, den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken.
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