693 Stiftungen bürgerlichen Rechts wurden in Deutschland im Jahr 2022 neu errichtet. Die Zahl der deutschen Stiftungen steigt damit auf 25.254.

2022 wuchs der Stiftungssektor in Deutschland um 2,5 Prozent oder 693 Stiftungen bürgerlichen Rechts auf insgesamt 25.254 Stiftungen. Damit erreichte der Sektor im letzten Jahr erstmals die historische Marke von 25.000 Stiftungen in Deutschland.

„Als Bundesverband Deutscher Stiftungen freuen wir uns sehr, dass der Stiftungssektor in Deutschland kontinuierlich weiterwächst und erstmals die Marke von 25.000 Stiftungen geknackt hat“, wird Generalsekretärin Kirsten Hommelhoff in einer Pressemitteilung zitiert. 

Unter den neuen Stiftungen entstanden rund 80 Prozent zu Lebzeiten des Stifters oder der Stifterin, 20 Prozent wurden testamentarisch errichtet. Zur Jahrtausendwende lag der Wert der posthum errichteten Stiftungen noch bei 15 Prozent. Von den 693 Neugründungen 2022 sind 384 steuerbegünstigt. 

Regionale Unterschiede 

Die meisten Stiftungen gibt es in Nordrhein-Westfalen (4.885), Bayern (4.418) und Baden-Württemberg (3.665). Bei der Zahl der Neugründungen liegt ein anderes Bundesland vorne: Mit 164 Neugründungen befindet sich Hessen an der Spitze der Bundesländer, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (105) und Bayern (91). Zwischen den neuen und den alten Bundesländern besteht dabei weiterhin ein Gefälle: Insgesamt 22.364 Stiftungen haben ihren Sitz in westlichen Bundesländern, 1.833 in den östlichen (Berlin ausgenommen). In den alten Bundesländern, inklusive Berlin, kommen auf 100.000 Einwohner somit rund 32 Stiftungen. In den neuen Bundesländern sind es knapp 15 Stiftungen pro 100.000 Einwohner. 

Die meistgeförderten Zwecke 

Knapp die Hälfte der Stiftungen betätigen sich laut Satzung im Bereich Soziales, unter anderem als Träger sozialer Einrichtungen oder bei der Unterstützung benachteiligte Gruppen. Ein Drittel der Stiftungen ist im Feld Bildung und Erziehung tätig. Knapp 30 Prozent der Stiftungen engagieren sich im Bereich Kunst und Kultur. 

Mehr als zwei Drittel der Stiftungen gehen laut Bundesverband davon aus, dass die Bedeutung der Stiftungen künftig weiterhin wachsen wird. 86 Prozent sehen sich vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Krisen gut aufgestellt. 

Zukunftssorgen um Personal und Inflation 

Der Stiftungssektor macht sich jedoch auch Gedanken über die Zukunft: Für knapp drei Viertel der Stiftungen stellt die steigende Inflation eine große Herausforderung dar. Außerdem gaben rund 43 Prozent der Stiftungen an, Schwierigkeiten bei der geeigneten Nachfolge für den Stiftungsvorstand zu haben. 

Auch mit Blick auf den Frauenanteil im Dritten Sektor gibt es laut dem Bundesverband Nachholbedarf: 36 Prozent der Stiftungen haben keine Frau im Vorstand und bei 21 Prozent ist weniger als die Hälfte der Personen im Vorstand weiblich.

Mehr zum Thema Stiftungsgründungen lesen Sie hier.

Aktuelle Beiträge

Bunte Vielfalt: Mit Immobilien lässt sich Nachhaltigkeit auf unterschiedliche Art und Weise umsetzen.
Sponsored Post
Mehr als nur Grün: Sozialer Impact von Immobilieninvestments Immobilien wirken in vielfältiger Weise auf Leben und Wohlbefinden von Menschen ein. Investoren können die soziale Nachhaltigkeit in Gebäuden und… weiterlesen