Steuern sparen für den guten Zweck: Die Stiftung Dr. J. E. Brandenberger hat ihren Sitz von Zürich nach Kerns im Kanton Obwalden verlegt. Damit entfällt die Schenkungssteuer bei künftigen Verleihungen ihres jährlichen Preises. Wie die Luzerner Zeitung berichtet, liegt diese bei rund 20 Prozent – bei dem mit 200’000 Franken dotierten Preis, der zu den höchsten in der Schweiz gehört, lag die Steuerlast bislang entsprechend bei rund 40’000 Franken.
Erinnerung an Cellophan-Erfinder Brandenberger
Die Stiftung, die von der Tochter des Cellophan-Erfinders Jacques Edwin Brandenberger zu dessen Andenken gegründet wurde, zeichnet seit 1990 natürliche Personen mit Schweizer Bürgerrecht aus, „die sich unter grossem und anhaltenden Einsatz der Verbesserung der materiellen oder immateriellen Lebensbedingungen von Menschen verschrieben und sich dabei besondere Verdienste erworben haben“. Der Preis solle insbesondere ohne Rücksicht auf die konfessionelle und politische Einstellung Frauen und Männern verliehen werden.
Neue Adresse beim Nationalrat
Der neue Sitz liegt laut Luzerner Zeitung nun in der Kanzlei von Nationalrat Karl Vogler. „Bei meiner Anwaltspraxis sind sonst keine weiteren Stiftungen oder Firmen unter meinem Domizil gemeldet“, wird er zitiert. „Ich besetze auch keine lukrativen Verwaltungsratsmandate. Ich wollte immer unabhängig bleiben.“ Er leite die Post ungeöffnet weiter. Der Preis sei immer wieder in der Diskussion gewesen, da die Gewinner einen rechten Teil des dafür bestimmten Geldes nicht für ihre Tätigkeit zur Verfügung gehabt hätten.
Die erste Preisträgerin, der die Entscheidung zugutekommt, wird Yvonne Kurzmeyer sein. Die Gründer der Schweizer Tafeln wird am 30. November in Bern mit dem Brandenberger-Preis geehrt.