Die Klassik Stiftung Weimar hat am Dienstag ein neues Forschungsprojekt zu den im Nationalsozialismus erworbenen Sammlungsobjekten gestartet. Bei einem Viertel bis zu mehr als einem Drittel von ihnen gebe es Hinweise, dass dies unrechtmäßig geschah, sagte Stiftungssprecher Timm Schulze. Erwerber waren von 1933 bis 1945 Museen, das Goethe- und Schiller-Archiv und die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Neben dem unrechtmäßigen Erwerb unter „verfolgungsbedingten Umständen“ soll es daraus folgende Wiedergutmachungs- und Restitutionsansprüche klären. Dazu gehört auch, anspruchsberechtigte Rechtsnachfolger der einstigen Eigentümer zu ermitteln.

Das Projekt mit der Bezeichnung „Provenienzen, Erwerbungskontexte, Erbeermittlung“ ist laut Schulze zunächst auf zwei Jahre angelegt und wird vom Bund gefördert. Die Stiftung steuere selbst die Hälfte der Mittel als Eigenanteil bei. Es ist seit 2009 das vierte Rechercheprojekt zu möglichem NS-Raubgut im eigenen Haus.

www.klassik-stiftung.de

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