In einem Magazin der Upper East Side wurde ein Bild von Roy Lichtenstein entdeckt, das seit 42 Jahren als vermisst gilt. Zuletzt wurde das Bild 1970 gesichtet, als es von der New Yorker Galerie Leo Castelli zum Restaurieren geschickt wurde. Danach verschwand es spurlos. In Katalogen wurde das Werk als verschollen geführt.

Das Verschwinden des Werkes fiel der Witwe Barbara Castelli erst 2006 auf. Die Roy-Lichtenstein-Stiftung verschickte damals eine Weihnachtskarte, auf der das Bild reproduziert war; die Öffentlichkeit wurde aufgefordert, der Stiftung mitzuteilen, wo sich das Original befände. Barbara Castelli ließ das Bild daraufhin auf die Liste gestohlener Kunstwerke setzen.

Jetzt erhielt sie einen Anruf von der Stiftung: Ein Galerist hatte darum gebeten, die Echtheit eines Lichtenstein-Bildes zu überprüfen, das in einem Magazin in der 61. Straße aufgetaucht war – es war von der Quinta-Galerie in Bogota (Kolumbien) dorthin verschifft worden. Sein Verkauf stand offenbar unmittelbar bevor.

Ein Richter am Obersten Gerichtshof des Staates New York hat mittlerweile verfügt, dass das Bild nicht weiterverkauft werden darf. Es ist außerdem verboten, es irgendwohin zu transportieren. Am nächsten Montag soll in einer Anhörung geklärt werden, wem das Bild nun eigentlich gehört.

Roy Lichtensteins Galerist, der mittlerweile verstorbene Leo Castelli, kaufte das Bild seinerzeit für 750 USD. Jetzt wird der Wert des Bildes auf etwa 4 Mio. USD geschätzt.

www.lichtensteinfoundation.org

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