Zwölf Papageienarten sind seit dem Jahr 1600 ausgestorben, die meisten davon auf Inseln. Das könnte auch dem, nur auf der zu den Seychellen gehörende Insel Praslin lebenden, Seychellenpapagei passieren. Wissenschaftler der Universität Göttingen und der Seychellen-Stiftung konnten zeigen, dass nur zwischen 500 bis 900 dieser Vögel noch in freier Wildbahn vorkommen.
Die Wissenschaftler haben inselweit die erste systematische Erhebung der Population des Seychellenpapageis, einer Unterart des Kleinen Vasapapageis, vorgenommen. Sie fanden den Vogel auf der gesamten Insel Praslin, aber hauptsächlich im lediglich dort verbreiteten Palmenwald in der Mitte der Insel. „Unsere Populationszahlen zeigen, dass der Vogel eine Rote-Liste-Einstufung als gefährdet erfordert, allein aufgrund der kleinen Populationsgröße und der Beschränkung auf eine einzelne Insel“, so Nancy Bunbury, Programmkoordinatorin der Seychellen-Stiftung.
Die Seychellen-Stiftung führt derzeit die Untersuchungen fort, indem sie Daten zur Brut- und Ernährungsbiologie des Vogels erhebt und die Möglichkeit der Wiederansiedlung auf anderen Seychelleninseln prüft. Außerdem sollen Nistplätze bereitgestellt, Nahrungsbäume gepflanzt und die Öffentlichkeitsarbeit gestärkt werden, um die Überlebenschancen der Population zu verbessern.