Der russische Staatspräsident Wladimir Putin hat die Gründung einer neuen Stiftung, die das historische Erbe Russlands hochhalten soll, angeordnet. Dies meldete in dieser Woche die Schweizerische Handelszeitung. Das offizielle Ziel der Stiftung sei die Verbreitung der russischen Geschichte sowohl im In- als auch Ausland sowie der Schutz des historischen Erbes des Landes. Als Leiter der Einrichtung soll laut dem Erlass Putins Duma-Präsident Sergej Narischkin ernannt werden, die Beiratsmitglieder seien Experten aus Museen und Hochschulen. Die Ankündigung der Stiftungsgründung hat auch Kritik nach sich gezogen, da das historische Erbe der Sowjetzeit nach wie vor ein heikles Thema in der russischen Bevölkerung ist. Der Geschichtsdozent Juri Zurganow von der Staatlichen Universität in Moskau sieht die neue Einrichtung als einen Versuch des Kremls die sowjetische Vergangenheit zu rehabilitieren. Kritikern Josef Stalins wird oftmals in Russland vorgeworden, dass ihre Worte das Resultat mangelnden Respekts vor den Veteranen seien, wodurch eine Positionierung gegen die Regierung stets mit Risiken verbunden ist.
Zuletzt hatte Präsident Putin im Jahr 2012 eine Stiftung zur Erforschung der russischen Militärgeschichte gegründet, welche vom russischen Kulturminister Wladimir Medinski geleitet wird und ähnliche Aufgaben verfolgt, wie die neu angeordnete Einrichtung.