Auch nach dem Bekanntwerden der NSU-Mordserie neigen Polizei und Justiz immer noch dazu, rechtsextreme Straftaten zu bagatellisieren. Dies ist die Kernaussage des von der Amadeu Antonio Stiftung herausgegebenen Reports „Das Kartell der Verharmloser“, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Anhand zahlreicher Beispiele beleuchtet die Politologin und Publizistin Marion Kraske, wie Zentren für Demokratie und Toleranz massiven Einschüchterungen ausgesetzt sind, die Polizei sich dagegen schwer damit tut, die Opfer ausreichend zu schützen und die Taten als rassistisch motiviert einzustufen. Aus Angst vor Imageschäden schreckten auch Bürgermeister davor zurück, das Ausmaß rechtsextremer Präsenz in ihren Kommunen anzuerkennen, heißt es in der Broschüre.
Schwerpunkt des Reports ist die Problematik in Ostdeutschland, jedoch geht die Autorin auch auf die Situation in mehreren westdeutschen Großstädten ein. Der 32-seitige Report kann ab sofort gegen Übernahme der Portokosten von 5 EUR bei der Amadeu Antonio Stiftung bestellt werden.
www.amadeu-antonio-stiftung.de