Die Vorwürfe gegen die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz häuften sich in den letzten zwei Jahren: Angefangen mit dem zu teuren Dienstwagen des Präsidenten, dessen Geburtstagsparty auf Stiftungskosten sowie Ämterverquickungen, folgte vor einem Jahr der Vorwurf, dass Verwendungsnachweise und Förderbescheide fehlen. Zudem stand ein Stiftungsmitarbeiter unter dem schwerwiegenden Verdacht einer Unterschlagung. „Die Rechnungsprüfer halten die Kulturförderung der Stiftung in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro für fragwürdig, teils sogar für rechtswidrig“, so der NDR im April vergangenen Jahres (die-stiftung.de berichtete).
Nun seien nochmal 200.000 Euro hinzugekommen, die laut Landesrechnungshof zu Unrecht ausgegeben wurden. Dies berichtete NDR 1 Niedersachsen, dem der abschließende Bericht der obersten Rechnungsprüfer vorliegt. „Aus dem Abschlussbericht geht hervor, dass vor allem das Barockfestival Soli Deo Gloria Braunschweig zwischen 2006 und 2016 rechtswidrig mehr als eine Million Euro erhalten habe. Auch rund 500.000 Euro, mit denen das Schloss Fürstenberg saniert wurde, hätten nicht dem Gebot der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit entsprochen“, fasst der NDR den Bericht der Behörde zusammen. Dieses Geld habe anderen Kulturprojekten in Braunschweig gefehlt, so das Fazit. Das Wissenschaftsministerium als Aufsichtsbehörde hingegen, berichtet der NDR, weise die Kritik zurück: Ein Schaden sei nicht erkennbar.
Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz
Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz fördert und bewahrt die kulturellen und historischen Belange des ehemaligen Landes Braunschweig. Mit den Erträgnissen aus dem Teilvermögen Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und Studienfonds unterstützt die Stiftung kirchliche, kulturelle und soziale Projekte. In den Genuss der Zuwendungen aus dem Teilvermögen Braunschweig-Stiftung kommen die Technische Universität, das Braunschweigische Landesmuseum und das Staatstheater Braunschweig. Für das Land Niedersachsen hat die Stiftung darüber hinaus die Organisation der regionalen Kulturförderung übernommen.