Die Opferstiftung „Brücken bauen“ der Odenwaldschule sucht dringend Spender, um Missbrauchsopfer weiterhin finanziell entschädigen zu können. Die Schule selbst kann wegen ihrer prekären Finanzlage offenbar kein Geld mehr in die Stiftung einzahlen. In einer Pressemitteilung schreibt die Stiftung wörtlich: „Durch die anhaltenden Turbulenzen an der Odenwaldschule kann die Stiftung vorerst nicht mit wesentlichen weiteren Zuwendungen von Seiten der Stifter rechnen und ist deshalb vermehrt auf freie Spenden angewiesen.“
Die Stiftung „Brücken bauen“ ist 2011 vom Trägerverein der Odenwaldschule gemeinsam mit dem Altschülerverein gegründet worden und hat bisher bereits über 530.000 EUR an Opfer ausgezahlt. Der überwiegende Teil dieser Summe basiert auf Zuwendungen der Stifter, aber auch zahlreiche Mitbürger sowie Organisationen haben der Stiftung namhafte Beträge zukommen lassen. Für Opfer sexualisierter Gewalt an der Odenwaldschule, die den Weg zur Stiftung finden, übernimmt sie die Therapiekosten und zahlt zudem eine Grundentschädigung in Anerkennung des erlittenen Leids.
Beirat und Treuhänder der Stiftung handeln unabhängig von der Odenwaldschule in enger Abstimmung mit den Rechtsanwälten und Autoren des Untersuchungsberichtes über sexualisierte Gewalt an der Odenwaldschule 1960-2010; sie sehen sich auch im Dialog mit den Opfervertretern. Sie arbeiten ausschließlich ehrenamtlich, sodass sichergestellt ist, dass Spenden zu 100% für die Aufgaben der Stiftung verwendet werden.