Ein Zusammenschluss maßgebender jüdischer Vereine hat in Ungarn eine eigene Stiftung ins Leben gerufen, um das Gedenken an den ungarischen Holocaust zu ermöglichen.

Ein Zusammenschluss maßgebender jüdischer Vereine hat in Ungarn eine eigene Stiftung ins Leben gerufen, um das Gedenken an den ungarischen Holocaust zu ermöglichen. „Die Entstellungen in der Erinnerungspolitik der gegenwärtigen Regierung haben uns zu diesem Schritt bewogen“, erklärte der Vorsitzende des Verbandes der jüdischen Glaubensgemeinschaften in Ungarn (Mazsihisz), Andras Heisler, diese Woche in Budapest.

Die Stiftung soll Geld sammeln, damit Projekte und Veranstaltungen zum Holocaust-Jahr organisiert werden können. Die beteiligten Vereine verzichten ausdrücklich auf Förderungen aus einem Fonds im Umfang von 1,8 Mrd. Forint (fast 6 Mio. EUR), den die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban für das Holocaust-Gedenkjahr zur Verfügung gestellt hat. Der Verzicht ist eine Folge des Boykotts der offiziellen Gedenkveranstaltungen, zu dem sich die jüdischen Vereine im Februar entschlossen hatten. Die Vereine kritisieren die Erinnerungspolitik der Regierung Orban.

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