Im Landkreis Görlitz ist Sparen angesagt. Schon lange kämpft der Kreis mit einem Schuldenberg, der durch die Corona-Pandemie noch angewachsen ist. Laut Angaben des MDR beläuft sich der Schuldenstand mittlerweile auf geschätzte 15,7 Millionen Euro, sieben Millionen davon durch die Folgen der Pandemie. Nun soll das Stiftungsvermögen der Veolia-Stiftung helfen.
Aus nach 450 Förderprojekten?
Grüne Klassenzimmer, Ferienfreizeiten, oder Erste-Hilfe-Kurse zählen genauso zu den bislang insgesamt 450 Förderprojekten wie die Auseinandersetzung mit der Geschichte der jüdischen Kultur in Görlitz. Im Januar feierte die Stiftung ihr 20-jähriges Bestehen. Die Auflösung würde dies beenden – auch wenn die Stiftung bereits vor Corona in den vergangenen Jahren kaum mehr Erträge erzielt habe, um den Stiftungszweck zu erfüllen, so der Kulturbürgermeister und Stiftungsvorstandsvorsitzende Michael Wieler gegenüber der Sächsischen Zeitung. Er spricht sich für die Auflösung aus, die im aktuellen Haushaltsentwurf der Stadt Görlitz zu finden ist.
Der Vorschlag stößt bei Teilen der örtlichen Politik auf Ablehnung. Die Grünen und die Stadtbewegung Motor Görlitz schlagen die Umwandlung in eine Verbrauchsstiftung vor. Damit, so die Überlegung, könnten bis 2042 jährlich 75.000 Euro für den Stiftungszweck zur Verfügung stehen. Aus Sicht von Bürgermeister Wieler von dem Verein Bürger für Görlitz e.V. eine schöne Idee, die aber nicht zur Lösung der Schuldenproblematik beitrüge.
Über die Veolia-Stiftung
Die Veolia-Stiftung wurde 2002 nach dem Verkauf der Anteilsmehrheit an den Stadtwerken an den internationalen Konzern Vivendi Environment als „Ars Vivendi“ gegründet. Mit der Konzernumbenennung in Veolia änderte auch die Stiftung ihren Namen.