Stiftungsgründung - DIE STIFTUNG https://www.die-stiftung.de/stiftungsgruendung/ Magazin für das Stiftungswesen und Philanthropie Thu, 18 Apr 2024 11:45:23 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 Stiftungswachstum hält an https://www.die-stiftung.de/stiftungsgruendung/stiftungswachstum-haelt-an-101335/ Thu, 18 Apr 2024 11:45:23 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=101335 Die Anzahl der Stiftungen ist von Jahr zu Jahr kontinuierlich angestiegen. Waren es im Jahr 2000 noch 9.754 Stiftungen, gab es 2023 bereits 25.777 Stiftungen.

2023 wurden 637 neue Stiftungen in Deutschland gegründet. Familienstiftungen verzeichneten dabei weiterhin einen starken Anstieg. Östliche Bundesländer hinken zwar immer noch hinterher bei der absoluten Anzahl der Stiftungen, holen relativ betrachtet jedoch auf.

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Die Anzahl der Stiftungen ist von Jahr zu Jahr kontinuierlich angestiegen. Waren es im Jahr 2000 noch 9.754 Stiftungen, gab es 2023 bereits 25.777 Stiftungen.

2023 wurden 637 neue Stiftungen in Deutschland gegründet. Familienstiftungen verzeichneten dabei weiterhin einen starken Anstieg. Östliche Bundesländer hinken zwar immer noch hinterher bei der absoluten Anzahl der Stiftungen, holen relativ betrachtet jedoch auf.

Im Jahr 2023 sind in Deutschland 637 neue Stiftungen gegründet worden (2022: 693). Damit steigt die Zahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts auf 25.777. Dies bedeutet einen Zuwachs um 2,1 Prozent (2022: 2,5 Prozent). Aktuell kommen damit auf 100.000 Bundesbürger durchschnittlich 31 Stiftungen. Dies geht aus der aktuellen Erhebung des Bundesverbands Deutscher Stiftungen für das vergangene Jahr hervor.

Von den 637 Neugründungen 2023 sind 351 gemeinnützig und 286 privatnützige Familienstiftungen. Dies entspricht einem Verhältnis von 55 zu 45 Prozent. Gerade bei den Familienstiftungen ist laut Bundesverband in den vergangenen Jahren ein überdurchschnittlicher Anstieg zu beobachten gewesen. Im Bestand sind sie bislang eine Minderheit: Rund 90 Prozent der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts seien steuerbegünstigt, verfolgen also gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke.

Europäische Unterschiede

Diese Konstellation unterscheidet sich von der in Österreich oder der Schweiz. In der Alpenrepublik machen traditionellerweise Familienstiftungen in Form von Privatstiftungen den Löwenanteil an der dortigen Stiftungslandschaft aus. In der Schweiz hingegen wurde zu Beginn des Jahres im Nationalrat eine Liberalisierung der Familienstiftung beschlossen. Seit 1907 verboten, soll es in Zukunft ermöglicht werden, Familienvermögen durch eine Stiftung voraussetzungslos an Erben weiterzugeben.

Ost-West-Gefälle

Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Stiftungen haben 22.793 der Stiftungen (88,4 Prozent) hierzulande ihren Sitz in den westdeutschen Bundesländern (ohne Berlin). Im Osten der Republik gibt es 1.903 Stiftungen (ohne Berlin, entspricht 7,4 Prozent). In Berlin gibt es 1.081 Stiftungen (4,2 Prozent). Gleichzeitig fiel 2023 das durchschnittliche Stiftungsnettowachstum von etwa 3,8 Prozent im Osten (ohne Berlin) höher aus als das durchschnittliche Stiftungsnettowachstum von etwa 1,9 Prozent in den westlichen Bundesländern (ohne Berlin).

NRW und Hamburg jeweils Spitzenreiter

Die meisten Stiftungen gibt es in Nordrhein-Westfalen (4.992). Bayern ist mit 4.460 Einrichtungen auf Platz zwei und Baden-Württemberg mit 3.719 Stiftungen auf Platz drei. Betrachtet man hingegen die Stiftungsdichte, also das Verhältnis von Stiftungen zur Einwohnerzahl, bleibt Hamburg an der Spitze: Pro 100.000 Einwohnern gibt es dort 80 Stiftungen. Bremen ist hier auf Platz zwei (51 Stiftungen) und Hessen auf Platz drei (43 Stiftungen).

In absoluten Zahlen war Nordrhein-Westfalen 2023 das Bundesland, das mit 122 Stiftungen am meisten zulegte. Das entspricht einem relativen Wachstum von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Nettowachstum). Auf Platz zwei der Neugründungen schaffte es Rheinland-Pfalz mit 95 Stiftungen (6,5 Prozent). Bayern erreichte mit 80 Neuerrichtungen den dritten Platz (1 Prozent).

Beim Nettowachstum des Stiftungsbestandes nehmen 2023 zwei ostdeutsche Bundesländer Ränge in den Top drei ein. Thüringen verzeichnet mit 44 Neugründungen ein Nettowachstum von 11,1 Prozent auf Platz 1, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 6,5 Prozent (95 Neugründungen) an zweiter Stelle. Sachsen nimmt mit einem Nettowachstum von 3,5 Prozent (23 Neugründungen) den dritten Platz ein.

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Liz-Mohn-Stiftung bündelt Aktivitäten https://www.die-stiftung.de/stiftungsgruendung/liz-mohn-gruendet-neue-stiftung-100796/ Thu, 15 Feb 2024 13:14:39 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=100796 Bertelsmann-Miteigentümerin Elisabeth Mohn will mit der neuen Stiftung ihre bisherige gesellschaftliche Arbeit bündeln.

Bertelsmann-Miteigentümerin vereint ihr gemeinnütziges gesellschaftliches Engagement in der Liz-Mohn-Stiftung. Die Stiftung soll die Initiativen der Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung und des Liz Mohn Centers zusammenführen.

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Bertelsmann-Miteigentümerin Elisabeth Mohn will mit der neuen Stiftung ihre bisherige gesellschaftliche Arbeit bündeln.

Bertelsmann-Miteigentümerin vereint ihr gemeinnütziges gesellschaftliches Engagement in der Liz-Mohn-Stiftung. Die Stiftung soll die Initiativen der Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung und des Liz Mohn Centers zusammenführen.

Bertelsmann-Miteigentümerin Elisabeth Mohn hat mit der Liz-Mohn-Stiftung eine Nachfolgeorganisation der 2005 entstandenen Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung und des seit 2022 bestehenden Liz Mohn Centers vorgestellt. Die neue gemeinnützige und operativ arbeitende Stiftung ist durch die Erweiterung der Satzungszwecke der Kultur- und Musikstiftung sowie deren Umbenennung entstanden. Sie hat ihren Sitz in Gütersloh. „Die Bezirksregierung Detmold als zuständige Aufsichtsbehörde hat die neue Struktur der Stiftung bereits genehmigt“, so die Stiftung, die nach eigener Aussage zurzeit rund 15 Mitarbeiter beschäftigt.

Liz-Mohn-Stiftung: „Fortbestand und Weiterentwicklung“

Die Neuorganisation sichere den gemeinnützigen Initiativen von Liz Mohn einen langfristigen Fortbestand und ermögliche die strategische Weiterentwicklung der Projekte und Initiativen unter einem Dach, so die Stiftung in einer Pressemitteilung. „Ich freue mich, mit der neuen Stiftung mein Engagement langfristig zu sichern“, wird auch Mohn zitiert. „Es geht mir darum, Brücken der Verständigung zu bauen in unserer Welt, die durch viele Konflikte und Unsicherheiten geprägt ist. Dazu braucht es internationalen Austausch und ein tiefes Verständnis für Kultur, Wirtschaft und Politik.“

Als „Leuchtturmprojekte“ nennt die Stiftung den internationalen Operngesangs-Wettbewerb und die Meisterkurse „Neue Stimmen“, die Kulturbrücke Cantara sowie die Ideeninitiative „Kulturelle Vielfalt mit Musik“ – ebenso internationale Dialogformate zum Beispiel in Salzburg, Delhi und Singapur sowie Projekte zur Stärkung der Unternehmenskultur und der Ausbildung von Führungskräften. Es sei ihr ein besonderes Anliegen, „junge Menschen zu fördern, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben“, so Mohn. „Das wird sich an vielen Stellen unserer Arbeit widerspiegeln.“

Leitungsteams zusammengeführt

Die 82-Jährige übernimmt demnach den Vorsitz des Vorstands der neuen Stiftung. Neben Liz Mohn wurde Matthias Meis in den Vorstand berufen, der zuvor mit Jörg Habich die Geschäfte des Liz Mohn Centers geleitet hatte. Die Geschäftsführung besteht nun aus Habich und Nadine Lindemann, der früheren Geschäftsführerin der Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung. Ein Kuratorium wird laut Stiftung in naher Zukunft eingerichtet. Liz Mohn bleibe „weltweite Repräsentantin der Bertelsmann-Stiftung und Ehrenmitglied des Kuratoriums“.

Die Familie Mohn hält 19,1 Prozent der Anteile am Bertelsmann-Konzern. 80,9 Prozent halten die drei gemeinnützigen Stiftungen Bertelsmann-Stiftung, Reinhard-Mohn-Stiftung und BVG-Stiftung sowie die nicht gemeinnützige BVG-Familienstiftung. Wie diese Anteile unter den Stiftungen verteilt sind, ist nicht bekannt.

 

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Höhere Kapitalvorgabe: Stiftungsgründungen in Hessen rückläufig https://www.die-stiftung.de/stiftungsgruendung/hoehere-kapitalvorgabe-stiftungsgruendungen-in-hessen-ruecklaeufig-100680/ Tue, 06 Feb 2024 10:15:31 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=100680 Das Regierungspräsidium am Luisenplatz in Darmstadt: Im Regierungsbezirk gibt es die meisten hessischen Stiftungen.

In Hessen gilt seit 2023 eine höhere Mindestkapitalausstattung für neue Stiftungen. Auch sie dürfte zu einem Rückgang der Neuerrichtungen beigetragen haben: Im vergangenen Jahr halbierte sich die Zahl der Neugründungen.

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Das Regierungspräsidium am Luisenplatz in Darmstadt: Im Regierungsbezirk gibt es die meisten hessischen Stiftungen.

In Hessen gilt seit 2023 eine höhere Mindestkapitalausstattung für neue Stiftungen. Auch sie dürfte zu einem Rückgang der Neuerrichtungen beigetragen haben: Im vergangenen Jahr halbierte sich die Zahl der Neugründungen.

Die Regelung zu Mindestkapitalausstattungen für in Hessen neu zu gründende Stiftungen, die 2023 festgelegt wurde, hat anscheinend Folgen: Die Zahl der im Bundesland errichteten Stiftungen ist im vergangenen Jahr gesunken. 2022 waren noch 160 neue rechtsfähige Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von 51,8 Millionen Euro in den Regierungsbezirken Darmstadt, Gießen und Kassel entstanden. 2023 wurden in Hessen dagegen 78 Stiftungen neu gegründet, die ein Gesamtvermögen von 34,4 Millionen Euro umfassen. Das ergibt sich aus den Angaben der drei Regierungspräsidien, über die die Frankfurter Rundschau berichtet hat. Sie sind für die Anerkennung von Stiftungen zuständig.

„Der Rückgang ist auch auf die 2023 erstmals erfolgte Festlegung von Mindestkapitalausstattungen für in Hessen neu gegründete Stiftungen zu erklären“, zitiert die Frankfurter Rundschau das Regierungspräsidium Darmstadt. Bei Familienstiftungen ist mindestens ein Grundstockvermögen in Höhe von 150.000 Euro und bei gemeinnützigen Stiftungen von 100.000 Euro Voraussetzung, um als rechtsfähige Stiftung anerkannt zu werden.

Gefälle bei Stiftungsgründungen in Hessen von Süden nach Norden

Auch 2023 gab es, wie in den Jahren zuvor, deutliche Unterschiede in Stiftungsgründungen in Hessen von Süden nach Norden. Im Bezirk des Regierungspräsidiums Kassel entstanden im vergangenen Jahr vier Stiftungen, in dem von Gießen 13 und in dem von Darmstadt 61. Darmstadt ist als eine der aktivsten Städte des Stiftungssektors in Deutschland: Im dort ansässigen Regierungsbezirk existieren aktuell 2120 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von rund sieben Milliarden Euro. Hier leben rund vier Millionen der fast 6,3 Millionen Einwohner Hessens.

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Stiftung der Universität Stuttgart gegründet https://www.die-stiftung.de/stiftungsgruendung/stiftung-der-universitaet-stuttgart-gegruendet-100239/ Tue, 05 Dec 2023 12:42:26 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=100239 In Stuttgart errichtet die städtische Universität ihre eigene Stiftung. Foto: stock.adobe.com - visuals-and-concepts

Die Universität Stuttgart hat eine universitätseigene Stiftung errichtet. Diese soll nun die Arbeit des Fördervereins der Hochschule weiterführen.

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In Stuttgart errichtet die städtische Universität ihre eigene Stiftung. Foto: stock.adobe.com - visuals-and-concepts

Die Universität Stuttgart hat eine universitätseigene Stiftung errichtet. Diese soll nun die Arbeit des Fördervereins der Hochschule weiterführen.

1829 begann die Geschichte der Universität Stuttgart, 194 Jahre später feierte man nun die Gründung der zugehörigen Stiftung. Diese Neuigkeit stand im Mittelpunkt der universitären Jahresfeier im November 2023. Die neue Organisation soll zukünftig die Arbeit des Fördervereins „Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart“ (VFUS) fortführen und erweitern, dessen Geschichte nach rund 100 Jahren Bestehen zu Ende geht. Von der Stiftung erhofft man sich „deutlich mehr Strahlkraft und Schlagkraft“, so Universitätsrektor Wolfram Ressel in seinem Festvortrag. Konkret wünscht sich Ressel von der Neugründung eine intensivere Vernetzung der Hochschule zu Alumni und Wirtschaft. Auch die Fördermittelbeschaffung solle so auf „eine neue Ebene“ gebracht werden. Man möchte „Impulsgeberin für eine wirtschaftlich prosperierende Region“ sein.

Auf Nachfrage von DIE STIFTUNG erläuterte Barbara Schierl, Beauftragte des Rektors Ressel für die Universitätsstiftung, den langen Weg hin zur Neugründung. Ihr zufolge gab es erste Bestrebungen einer Stiftungsgründung bereits 2013. Hierfür habe sich die VFUS bereits eine erste Machbarkeitsstudie eingeholt. Doch nachdem ein Top-Förderer seine Finanzierungszusage zurückzog, habe sich der Prozess um viele weitere Jahre verzögert.

Richtig in Fahrt kam die Gründung der Stiftung demnach maßgeblich durch die Initiative Volkmar Denners. Der ehemalige Bosch-CEO war langjähriger Vorsitzender der VFUS. Als sich die Universität mit der Idee einer Stiftungsgründung an ihn richtete, sei er direkt von der Idee überzeugt gewesen, erinnert sich Schierl. Auch in seiner Festrede bedankte sich Rektor Ressel bei dem Unternehmer. Gleiches galt der Familie Stihl, der Vector-Stiftung und der Christian-Bürkert-Stiftung für deren „großzügige Beiträge zum Kapitalstock der Stiftung“.

Stiftung startet mit 800.00 Euro Kapital

Dieser beläuft sich laut der Beauftragten Schierl nun auf rund 800.000 Euro, wobei ein wesentlicher Anteil aus Beiträgen der ehemaligen VFUS-Mitglieder stammt. Als großes Vorbild für die zukünftige Entwicklung der Stiftung nennt Schierl die Stiftungen anderer großer technischer Universitäten, wie jener des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT-Stiftung) oder der Technischen Universität München (TUM-Universitätsstiftung).

Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, dessen ist sich Schierl bewusst. Auch, weil das Fundraising der Stiftung sich in der Region nicht immer einfach gestalten könnte. „Schwaben müssen überzeugt sein“, zeigt sich Schierl amüsiert. Man sei aber durchaus zuversichtlich „den Schatz zu heben“, der in der süddeutschen Metropolregion liege.

Über die Stiftung der Universität Stuttgart

Die Stiftung Universität Stuttgart sei „keine verstaubte Stiftung“, wie Stiftungsbeauftragte Schierl betont. Deswegen werde auch die Studierendenvertretung der Universität Stuttgart in die Prozesse eingebunden. Der Vorstand bildet sich laut Satzung aus mindestens drei, aber nicht mehr als fünf Personen. In ihm sitzen unter anderem qua Amt der Rektor und der Kanzler, bzw. die Kanzlerin der Hochschule. Neben Rektor Ressel gehört demnach Anna Steiger, seit November Kanzlerin, dem Gremium an. Die übrigen Vorstandsplätze füllen Personen aus dem direkten und indirekten Hochschulumfeld. Das Kuratorium besteht wiederum aus mindestens drei und höchstens acht Amtsträgern. Das erste Kuratorium wurde von den Stifterinnen im Stiftungsgeschäft berufen.

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Ländervergleich Stiftungsgründung: „Die Standortfrage ist eine Vertrauensfrage“ https://www.die-stiftung.de/stiftungsgruendung/laendervergleich-stiftungsgruendung-die-standortfrage-ist-eine-vertrauensfrage-99860/ Mon, 23 Oct 2023 09:29:51 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=99860 Thomas Zwiefelhofer ist Präsident der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST).

Liechtenstein Finance e.V. hat gemeinsam mit F.A.Z. Business Media eine Studie durchgeführt mit dem Ziel, länderspezifische Erfolgsfaktoren für eine Stiftungsgründung herauszuarbeiten. Befragt wurden Stiftungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Interview spricht Thomas Zwiefelhofer, Präsident der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST), über die gewonnenen Erkenntnisse.

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Thomas Zwiefelhofer ist Präsident der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST).

Liechtenstein Finance e.V. hat gemeinsam mit F.A.Z. Business Media eine Studie durchgeführt mit dem Ziel, länderspezifische Erfolgsfaktoren für eine Stiftungsgründung herauszuarbeiten. Befragt wurden Stiftungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Interview spricht Thomas Zwiefelhofer, Präsident der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST), über die gewonnenen Erkenntnisse.

Die Umfrage unter Stiftungsentscheidern im Ländervergleich hat als ein Ergebnis ergeben, dass die wirtschaftliche, die politische und die rechtliche Stabilität die wichtigsten Faktoren für eine Stiftungsgründung sind. Allerdings stufen die privatnützigen Stiftungen die Rechtssicherheit höher ein als die gemeinnützigen. Welche Erklärung könnte es dafür geben?

Thomas Zwiefelhofer: Ich gehe davon aus, dass es hierbei vor allem um die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen geht, von welchen privatnützige Stiftungen und ihre Destinatäre viel stärker betroffen sind als gemeinnützige Stiftungen, welche in der Regel steuerbefreit sind. Es verwundert daher nicht, dass Stiftungsbeteiligte von privatnützigen Stiftungen viel sensibler auf fortlaufende Änderungen an den rechtlichen Rahmenbedingungen reagieren, da sie stärker betroffen sind.

Nur 37 Prozent der Befragten aus deutschen Stiftungen sagen aber, dass die Besteuerung der Stiftungen und der Ausschüttungen einen Einfluss auf die Wahl des Stiftungsstandortes hat. Das überrascht angesichts der verbreiteten Ansicht, mit einer Stiftungsgründung möchte man vor allem Steuern sparen.

Zwiefelhofer: Das müssen wir sicherlich differenzierter betrachten. Zunächst einmal kann man sagen, dass im Fall von Unternehmern, die zum Beispiel eine Familienstiftung gründen, der steuerliche Antrieb eher gering ist. Oft geht es vielmehr darum, das Unternehmen und das Vermögen vor Zugriffen durch Familienmitglieder oder auch vor der Gefahr von Familienstreit zu schützen. Auch Haftungsrisiken spielen eine Rolle. Das Vermögen und somit auch die Kontrolle über das Vermögen an eine Stiftung abzugeben – das ist ein sehr großer Schritt, und daher überwiegen meist strategische und nicht so sehr steuerliche Überlegungen. Wenn aber einmal die Entscheidung zur Stiftungsgründung gefallen ist, möchte man natürlich steuerrechtlich optimal gestalten. Dann spielen die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen eine Rolle bei der Wahl des Standortes. Und natürlich die Expertise der Berater, also Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte.

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) hat geantwortet, dass nachhaltiges Handeln für Stiftungen immer wichtiger wird. Dabei fallen die Unterschiede in den Ländern auf. Für die Schweizer scheint Nachhaltigkeit wichtiger zu sein (73 Prozent) als für die Deutschen (63 Prozent) und die Österreicher (21 Prozent). Wie könnte eine Erklärung hierfür lauten?

Zwiefelhofer: Der geringe Wert in Österreich ist durch die Besonderheiten im österreichischen Stiftungsrecht zu erklären. Es gibt mit etwas mehr als 3.000 Privatstiftungen viel mehr privat- als gemeinnützige Stiftungen. Im privatnützigen Bereich spielt Nachhaltigkeit eben in der Regel eine weniger große Rolle. Grundsätzlich sollte beim Thema Nachhaltigkeit genauer hingeschaut und differenziert werden. Dass gemeinnützige Stiftungen nachhaltig handeln, gibt oft der Stiftungszweck und somit die Satzung schon vor. Eine besondere und durchaus kontrovers diskutierte Rolle spielt die Nachhaltigkeit in der Anlagestrategie von Stiftungen. Hier werden die finanzielle, soziale und ökologische Rendite durchaus verglichen, und es herrscht nicht selten Uneinigkeit darüber, welcher Aspekt in der Gesamtanlage nun stärker gewichtet werden soll: finanzielle Rendite oder Nachhaltigkeit? Alle sind sich natürlich einig, dass Nachhaltigkeit wichtig ist, aber wenn es ans Eingemachte – sprich die erwartbaren Renditen – geht, sieht es mit der Einigkeit im Kreis der Vermögensinhaber und -verantwortlichen halt oft doch anders aus.

Gut die Hälfte der Befragten sagt, dass die Instrumente zum Schutz des Stifterwillens der wichtigste rechtliche Aspekt bei der Auswahl des Standorts sind. Die Instrumente unterscheiden sich zum Teil deutlich in den einzelnen Ländern.

Zwiefelhofer: In Deutschland können Stifterinnen und Stifter Satzungs-, Zweck- und Grundlagen­änderungen nur im Einklang mit dem Stifterwillen und nur mit Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörden vornehmen. Das Schweizer Stiftungsrecht erlaubt eine Zweckänderung, sofern die Stiftungsurkunde einen entsprechenden Vorbehalt enthält. Das ist mittlerweile aber nur alle zehn Jahre möglich, also auch erst zehn Jahre nach Errichtung der Stiftung, denn die Schweiz möchte eine gewisse Kontinuität sicherstellen. In Österreich und in Liechtenstein gibt es mehr Freiheiten. Stifterinnen und Stifter können sich das Recht vorbehalten, die Stiftungsurkunde ohne Einschränkungen zu verändern oder die Stiftung zu widerrufen. Allerdings: Solche umfassenden Änderungs- oder Widerrufsrechte, wenn sie genutzt werden, können Zweifel an der dauerhaften Vermögenstrennung auslösen und als Kontrolle eingestuft werden. Das kann steuerrechtlich negative Folgen haben. Viel Freiheit bedeutet deshalb auch ein großes Fehlerpotential, der Beratungsbedarf ist somit auch höher. Freiheit und gute Governance sind in der Kombination unerlässlich und ein ernstzunehmender Erfolgsfaktor.

Vor dem Hintergrund der vielen länderspezifischen Unterschiede verwundert es, dass nur 22 Prozent der Befragten einen Zusammenhang zwischen dem Erfolg einer Stiftungsgründung und dem Standort sehen.

Zwiefelhofer: Das verwundert in der Tat. Genauso wenig lässt sich auf den ersten Blick erklären, dass die Nähe zum Wohn- und Unternehmenssitz für 55 Prozent der Befragten als das wichtigste Kriterium bei der Standortwahl oben ausgeschwungen hat. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass eine Stiftungsgründung und somit eine Trennung vom Vermögen ein meist unumkehrbarer und immer sehr großer Schritt ist. Möglicherweise kommen hier Emotionen ins Spiel, weil eine räumliche Nähe Stiftern das Gefühl gibt, zumindest noch physisch am Ort des Geschehens dabei zu sein und mit­gestalten zu können. Die Heimatregion ist die, wo man sich wohl fühlt und wo man sich auskennt. Daher ist die Standortfrage auch immer eine Vertrauensfrage, das zeigt die Nennung der Aspekte „persönlicher Kontakt“ und „Vertrauen in den Standort“ als weitere Erfolgsfaktoren für die Stiftungsgründung. Im Fall von Unternehmensbeteiligungsstiftungen ist das Argument der räumlichen Nähe zum Unternehmen schon nachvollziehbar. Bei der Wahl einer privatnützigen Stiftung im Ausland wird das Problem der fehlenden Nähe aber oft durch die Involvierung lokaler Berater abgemildert, die den ausländischen Stiftungsrat fortlaufend begleiten. Und bei einer gemeinnützigen Stiftung, die auch im Ausland aktiv sein soll, sollte man gut überlegen, ob die Standortwahl nicht konsequent nach stiftungsrechtlichen Faktoren sinnvoll ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Umfrageergebnisse neben Trends auch Widersprüche und Ambivalenzen aufzeigen. Wer angibt, dass Stabilität, Rechtssicherheit und Stifterrechte entscheidend für den Erfolg einer Stiftung sind, setzt sich idealerweise mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Standorte auseinander und lässt emotionale Aspekte eher außen vor.

Info

Neue Studie

An der Studie „Entscheidungsfaktoren bei der Stiftungsgründung“ beteiligten sich von März bis Mai 336 Stiftungsgründer und -entscheider in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. Sie wurde von Liechtenstein Finance e.V. in Auftrag gegeben und von F.A.Z. Business Media | research durchgeführt. Die Ergebnisse sind abrufbar unter:
https://research.faz-bm.de/publikationen/liechtenstein-finance/stiftungsstudie-standortvergleich

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Weltweit aktiv https://www.die-stiftung.de/kooperationen/weltweit-aktiv-99223/ Wed, 26 Jul 2023 10:18:29 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=99223 Nadège Horimbere (links) und Douceline Dukundane (rechts) von Fondation Stamm zusammen mit den ersten elf von Sam-Duk Patzelt geförderten Stipendiaten.

Die externen Rahmenbedingungen für internationale Kooperationen im Dritten Sektor verändern sich oft. Das stellt Organisationen vor große Herausforderungen. Der Verein Burundikids und die Karl-Kübel-­Stiftung berichten.

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Nadège Horimbere (links) und Douceline Dukundane (rechts) von Fondation Stamm zusammen mit den ersten elf von Sam-Duk Patzelt geförderten Stipendiaten.

Die externen Rahmenbedingungen für internationale Kooperationen im Dritten Sektor verändern sich oft. Das stellt Organisationen vor große Herausforderungen. Der Verein Burundikids und die Karl-Kübel-­Stiftung berichten.

Sam-Duk Patzelt wuchs in Südkorea auf, hatte als junge Frau selbst nur mühsam einen Zugang zu höherer Bildung und Studium erhalten. Heute lebt sie in Berlin und hat ein Vermögen aufbauen können. Eigentlich befindet sie sich im Ruhestand, doch ruhig ist ihr Leben nicht: Sie hatte vor ein paar Jahren die Idee, über eine Plattform Stipendien an junge Frauen und Mädchen in afrikanischen Ländern zu vergeben.

Ihr Weg führte sie zu Engagement Global und der dortigen Servicestelle für Stiftungen und Phil­anthropie. „Wir stellen die Verbindung her“, sagt Fachberaterin Miriam Schwarz, und meint damit das Zusammenbringen von vermögenden Privatpersonen oder Unternehmen mit Organisationen aus dem Dritten Sektor. So war es auch im Fall von Sam-Duk Patzelt.

Sie hatte sich Burundi als Zielland ausgesucht. Der Binnenstaat in Ostafrika zählt mit einem Bruttoinlandsprodukt von 274 US-Dollar je Einwohner im Jahr 2021 zu den ärmsten Ländern der Erde.

Danach stellte Schwarz Patzelt vier unterschiedliche in Burundi tätige Non-Profit-Organisationen vor. Vier bis fünf Vorschläge für mögliche Partnerorganisationen unterbreitet Engagement Global den Geldgebern üblicherweise, erklärt Martin Block, Leiter der Servicestelle: „Nach einer erfolgreichen Kontaktvermittlung geben wir ab.“ Das hat auch rechtliche Implikationen: Verantwortung für den Erfolg eines Projekts kann Engagement Global nicht übernehmen.
Patzelt entschied sich, nach eigener Recherche und Telefonaten, für eine Zusammenarbeit mit Burundikids, einem Verein, der sich für Kinder, Jugendliche und deren Familien in dem ostafrikanischen Binnenstaat einsetzt.

Der richtige Ansatz?

Doch wie setzt man die Kooperation konkret um? Manche Geber belassen es bei einer einmaligen Zuwendung, erklärt Schwarz. Andere engagieren sich auf dauerhafter Basis. Das war auch Patzelts Ansinnen. Sie wollte eine Stiftung gründen, die Stipendien an junge Frauen in Burundi vergeben soll. Schon mit ihrer Stiftungsgründung war Patzelt ein Thema besonders wichtig: die Nachfolge. Die Stiftung sollte auch nach Patzelts Tod im Sinne der Stifterin fortgeführt werden.

Dafür sprach Engagement Global mit Jannis Meng, der sich ehrenamtlich für Burundikids engagiert und die Stipendiaten in Burundi mit betreut. Zunächst war man bei Burundikids vorsichtig. Derartige Anliegen stellen sich oft als „unrealistisch oder nicht ganz ernst gemeint“ heraus, berichtet Meng.

Dennoch fuhr er zusammen mit der Gründerin und Vorsitzenden von Burundikids nach Berlin, lernte Patzelt kennen und ließ sich überzeugen, Mitglied des künftigen Stiftungsvorstands zu werden. „Diese Gelegenheit wollen wir wahrnehmen“, sagt Meng, der am 6. Mai dieses Jahres die Errichtung der Stiftung für die Förderung von afrikanischen Frauen und Waisenkindern mit Patzelt in Berlin gefeiert hat. Von der Idee bis zur tatsächlichen Gründung der Stiftung sind zweieinhalb Jahre vergangen.

Kooperation in der Kooperation

In der Zwischenzeit hatten Meng und seine Kollegen beim lokalen Partner, der Fondation Stamm, vor Ort begonnen, nach Ansprechpartnern für das Projekt zu suchen. Mit den beiden Burundierinnen Nadège Horimbere und Douceline Dukundane haben sie zwei Mitarbeiterinnen der Fondation Stamm gefunden, die die Arbeit vor Ort übernehmen und sich um die Betreuung der Stipendiaten kümmern. Außerdem musste man sich Gedanken machen, welche Kriterien die Bewerberinnen erfüllen sollen, um ein möglichst faires und transparentes Verfahren sicherzustellen. Zudem haben Meng und die Kolleginnen von Fondation Stamm Patzelt überzeugt, auch Männer als Stipendiaten zu berücksichtigen, sofern sie aus sozialen Einrichtungen wie Kinderheimen kommen.

Aufklärungskampagne an einer Schule, ein Projekt der Karl-Kübel-Stiftung auf den Philippinen. Foto: Karl-Kübel-Stiftung

Ende 2021 wurden die ersten acht Bewerberinnen und zwei Bewerber ausgewählt, die Anfang 2022 ihr Bachelorstudium aufgenommen haben. Alle Stipendiaten wurden vorher mit dem nötigen IT-Material ausgestattet. Einige leben nach wie vor bei ihrer Familie, andere sind in angemieteten Unterkünften untergebracht – die Kosten dafür werden ebenfalls durch die Stipendien abgedeckt.

Durch Patzelts Engagement haben mit dem Jahrgang 2023 bisher insgesamt 20 Burundier aus zwei Jahrgängen ein Stipendium erhalten. Bis zur Stiftungsgründung hat Patzelt die komplette bisherige Dauer des Bachelorstudiums aus ihrem Privat­vermögen finanziert. Die Kosten belaufen sich pro Stipendiaten auf circa 3.000 bis 3.500 Euro pro Studienjahr, je nach Fakultät, Studienfach und Wohnort. Neben der operativen Arbeit vor Ort hat Patzelt in Berlin die Gründung der Stiftung vorangetrieben. Das Engagement in Burundi soll dauerhaft sein. Hierfür dürfte auch Patzelts Erfahrung am Kapitalmarkt von Vorteil sein, denn mit den Erträgen aus der Kapitalanlage des Stiftungsvermögens möchte die Stiftung die Stipendien der Burundierinnen finanzieren.

So erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen Patzelt und Burundikids bisher verlaufen ist, ohne die Servicestelle von Engagement Global wäre die Kooperation nicht zustande gekommen: „Vernetzung ist unser Ziel“, sagt Block über die 2016 ins Leben gerufene Servicestelle für entwicklungspolitisches Engagement in Rechtsform einer gGmbH. „Wir haben schnell festgestellt, dass es unter Unternehmen, vermögenden Privatpersonen und Förderstiftungen einen großen Bedarf gibt, Destinatäre zu finden.“ Im Fall der Kooperation zwischen Patzelt und Burundikids wurden keine staatlichen Gelder beantragt.

Auch Daniel Heilmann, der bei der Karl-Kübel-Stiftung-für-Familie-und-Kind als Vorstandsmitglied unter anderem die Entwicklungszusammenarbeit und das Fundraising der Stiftung verantwortet, sucht je nach Situation und Bedarf die Zusammenarbeit mit Engagement Global. So werden zurzeit rund 50 Projekte der Stiftung mit Drittmitteln von Engagement Global durchgeführt.

Zwei Formen der Zusammenarbeit

Die Stiftung arbeitet im Ausland vor allem mit kleineren Organisationen aus dem Non-Profit-Bereich zusammen, finanziert deren Projekte und Arbeit. Lokale Berater sind für die Stiftung vor Ort tätig, um nah an den Partnerorganisationen dran zu sein, sagt Heilmann. In Indien unterhält die Stiftung gar ein eigenes Institut. Das hat historische Gründe. Karl Kübel, der die Stiftung 1972 gründete, hatte von Beginn an ein besonderes Engagement in Indien vor Augen. Dem kam die Stiftung nach: 1994 gründete sie die Karl Kübel Foundation India, 1999 das Karl Kübel Institute for Development Education in Coimbatore als Aus- und Weiterbildungsort und Begegnungsstätte.

Auf den Philippinen setzt sich die Karl-Kübel-Stiftung gegen Kinderhandel und Zwangsprosti­tution und für Kinderschutz ein. Dafür hat die Bensheimer Einrichtung in der Vergangenheit NGOs auf Graswurzelebene gefördert. Die Organisationen vor Ort engagieren sich in kleinen geographischen Gebieten, oft nur über drei bis vier Dorfgemeinschaften auf der Inselgruppe. „Wir stoßen zunehmend an Grenzen“, sagt Heilmann über das Engagement, das seit 1997 besteht. Perspektivisch möchte die Stiftung – nicht nur hier, sondern auch für andere Kooperationen – mit größeren Organisationen zusammenarbeiten.

Das hat auch mit dem Umstand zu tun, dass kleinere Organisationen oft weniger professionell und im Vergleich zu größeren NGOs in bestimmten Bereichen unerfahrener sind. In Sachen Monitoring oder administrative Aufgaben blieb in der Vergangenheit beispielsweise ein vergleichsweise hoher Arbeitsaufwand bei der Karl-Kübel-Stiftung hängen. „Das hat bei uns viele Ressourcen gebunden“, sagt Heilmann. Geldgebern wie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oder Förderstiftungen sei man ein „engmaschiges Reporting schuldig“.

Der andere Grund des Paradigmenwechsels besteht in der Überlegung, dass sich mit professionelleren Strukturen vor Ort eine größere Wirkung erzielen lässt. „Wir verfolgen mit unserem Engagement einen System-Change-Ansatz“, sagt Heilmann. Ziel ist es, das System vor Ort von innen heraus zu reformieren. Am Ende soll die Zivilgesellschaft vor Ort selbständig in der Lage sein, die gesellschaftlichen Probleme zu lösen.

Dabei ist der Erfolg der Zusammenarbeit zusätzlich von den politischen Rahmenbedingungen vor Ort abhängig. Auf den Philippinen sei die Hilfe ausländischer NGOs unproblematisch, auch weil die philippinische Regierung die Probleme allein nicht in den Griff bekomme, sagt Heilmann. In Indien sieht die Lage anders aus. Seitdem Narendra Modi und seine hindu-nationalistische Partei 2014 an die Macht kamen, hat sich die Gesetzgebung deutlich verschärft, so Heilmann. Das habe auch damit zu tun, dass im indischen Non-Profit-Bereich lange Zeit wenig kontrolliert, Mittel teils zweckentfremdet und Geldwäsche betrieben wurde. Mittlerweile braucht es designierte Bankkonten, um sich weiterhin zu engagieren. „Es ist verständlich, dass die Inder den Sektor erst einmal selbst kontrollieren wollen“, sagt Heilmann. Die Folge ist jedoch, dass Organisationen wie die Karl-Kübel-Stiftung ihr Engagement im Land konsolidieren, zumindest wird es aufgrund der schwierigen Situation aktuell keinen weiteren Aufbau von Projektförderungen geben.

Dynamische Gemengelage

Heilmann beobachtet in Ländern wie Indien, Kambodscha und Indonesien das Phänomen der Shrinking Spaces. Einerseits hat das mit einer teils autoritären Führung in diesen Ländern zu tun. Andererseits steigt mit der Entwicklungsstufe eines Landes auch das Selbstbewusstsein der dortigen Regierungen, sagt Heilmann. Manche Länder werden unabhängiger, bauen eigene staatliche Ressourcen auf, um sich mit bestimmten Problemstellungen auseinanderzusetzen. Ausländisches Engagement ist unter derartigen Rahmenbedingen schnell unerwünscht. Das Überflüssigwerden von internationalen NGOs kann daher auch positiv gelesen werden – nicht nur, weil sich die politischen Rahmenbedingungen vor Ort ändern, sondern auch, weil sich der Bedarf in einem Land gewandelt hat.

„Entwicklungszusammenarbeit ist eine ständige strategische Neuausrichtung“, sagt Heilmann. Die Frage, welche Projekte und Partner die Stiftung weiterhin unterstützt, stellt sich fortlaufend – bis hin zu der Überlegung, in welchen Ländern das Engagement verkleinert oder ausgeweitet wird.

Vertrauen als wichtigste Währung

Neben der eigenen Strategie ist insbesondere Vertrauen in die Partnerorganisationen vor Ort ausschlaggebend dafür, ob eine Kooperation erfolgreich ist oder scheitert. Um dieses Vertrauen sicherzustellen, müssten potentielle Partnerorganisationen in der Regel circa 15 Prozent des Förderbudgets selbst aufbringen, sagt Heilmann. Daran ließe sich erkennen, ob es einer lokalen Organisation ernst mit einer Zusammenarbeit ist.

Doch auch wenn durch die Pandemie oder unerfahrene Kooperationspartner eine Zusammenarbeit nicht oder nur eingeschränkt funktioniert, scheint ein fortdauerndes Engagement unabdingbar – sofern der Bedarf es erfordert und die politischen Rahmenbedingungen es ermöglichen. Auf den Philippinen hat die Karl-Kübel-Stiftung jedenfalls ein erstes Konsortium aus kleineren NGOs gebildet, um mit größerer Wirkung zu einem Systemwandel beizutragen.

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„Wir zeigen, was die Stärken des Stiftungswesens sind“ https://www.die-stiftung.de/schweiz/wir-zeigen-was-die-staerken-des-stiftungswesens-sind-99204/ Fri, 21 Jul 2023 12:16:54 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=99204 Georg von Schnurbein ist Professor für Stiftungsmanagement an der Universität Basel.

Der Schweizer Stiftungsreport betrachtet jährlich den Sektor in der Eidgenossenschaft – und erlaubt so auch deutschen Akteuren den Blick über den Tellerrand. Prof. Georg von Schnurbein vom Center for Philanthropy Studies (Ceps) der Universität Basel ordnet die neuen Entwicklungen des Schweizer Stiftungssektors ein und zieht Vergleiche zu ­Deutschland. Das Interview führte Christine Bertschi.

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Georg von Schnurbein ist Professor für Stiftungsmanagement an der Universität Basel.

Der Schweizer Stiftungsreport betrachtet jährlich den Sektor in der Eidgenossenschaft – und erlaubt so auch deutschen Akteuren den Blick über den Tellerrand. Prof. Georg von Schnurbein vom Center for Philanthropy Studies (Ceps) der Universität Basel ordnet die neuen Entwicklungen des Schweizer Stiftungssektors ein und zieht Vergleiche zu ­Deutschland. Das Interview führte Christine Bertschi.

Das Stiftungsvermögen hat sich in der Schweiz innerhalb von zehn Jahren verdoppelt, auf 139,5 Milliarden Schweizer Franken. Erstaunte Sie diese Zahl?

Georg von Schnurbein: Ich habe ein Wachstum erwartet, aber eine Verdoppelung ist doch sehr viel. Aber man muss die Zahlen mit Vorsicht genießen: Vor zehn Jahren lagen den Zahlen Schätzungen zugrunde – vielleicht war das Vermögen damals also schon größer. Die Qualität der Daten wird immer besser, vor allem jene der eidgenössischen Stiftungsaufsicht. Aber auf jeden Fall gibt es einen deutlichen Vermögungszuwachs: einerseits durch neue Stiftungen, andererseits durch die Entwicklung der Vermögenswerte. Stiftungen besitzen oft Immobilien – diese haben stark an Wert gewonnen. Die Finanzmärkte waren in den vergangenen zehn Jahren positiv, trotz aller Volatilität. Entsprechend ist es ein Wachstum, das aus den Stiftungen selbst heraus entstanden ist.

Prognostizieren Sie ein weiteres Wachstum? Handelt es sich teilweise durch die Wertentwicklung der Immobilien und der Wertpapiere auch um eine Blase, die platzen könnte?

von Schnurbein: Stiftungen sind langfristig orientiert, der Wert spielt nicht so eine große Rolle, wenn man die Immobilie einfach hält. Was die Wertpapiere betrifft: Ein Crash kann passieren, mit Einbußen ist zu rechnen. Aber vor allem große Stiftungen sind sehr professionell geworden, was Wertschwankungsreserven angeht. Sie haben vorgesorgt. Gerade während der Pandemie haben wir gemerkt, wie sie auf Unsicherheiten reagieren: Statt „Wir können nicht mehr ausgeben!“ hieß es: „Wir können noch mehr geben.“ Stiftungen haben schnell reagiert und Alternativen geboten. Da hat sich viel verändert gegenüber der Situation bei der Finanzkrise 2007/2008.

Wenn das Stiftungsvermögen wächst, steigen dann die Ausschüttungen entsprechend?

von Schnurbein: Grundsätzlich ja, aber wir müssen uns hier auf andere Zahlen stützen. Denn bei operativen Stiftungen mit zum Beispiel eigenem Pflegeheim oder Museum ist nicht das gesamte Stiftungsvermögen frei verfügbar. Swiss Foundations, der Verband der Schweizer Förderstiftungen, gibt hier mit seinen jährlichen Erhebungen Anhaltspunkte: Seine Mitglieder haben zuletzt über eine Milliarde Schweizer Franken pro Jahr an Ausschüttungen vergeben. Auch diese Zahl ist in den vergangenen Jahren gestiegen, wobei Swiss Foundations auch neue Mitglieder dazugewonnen hat. Trotzdem lässt sich daraus schließen, dass die Ausschüttungen insgesamt zugenommen haben, meine Schätzung liegt bei aktuell drei Milliarden Franken, vielleicht sogar darüber. Die Ausschüttungen haben sicherlich zugenommen: Im Sinne allgemeinen Wachstums, aber auch aufgrund der Umstände: Migrationskrise, Pandemie, Klimakrise – da wurde auch über Gebühr ausgeschüttet. Diese Entwicklung ist allerdings nicht spezifisch schweizerisch. Sowohl Vermögenswerte als auch Ausschüttungen nehmen in Deutschland eine ähnliche Entwicklung wie in der Schweiz, ungeachtet der gesetzlichen Unterschiede. Auch die Reaktionen der Stiftungen in der Pandemie waren ähnlich – vielleicht nicht ganz so schnell wie in der Schweiz, wo eine Stiftung im Kulturbereich schon einen Tag nach Beginn des Lockdowns eine Mitteilung veröffentlicht hat, dass alle gesprochenen Gelder, auch wenn Veranstaltungen abgesagt werden müssen, ausbezahlt werden.

Laut Stiftungsreport fanden im Jahr 2022 in der Schweiz 214 Liquidationen statt. Das ist gar nicht so wenig, wenn man bedenkt, dass Stiftungen eigentlich für die Ewigkeit gedacht sind. Was sind die Gründe?

von Schnurbein: Das ist ein interessanter Unterschied zu Deutschland: Nachdem Deutschland es nun endlich geschafft hat, die Verbrauchsstiftung zu etablieren, wäre das ein nächster Schritt: Die Auflösung einer Stiftung sollte erleichtert werden. Insbesondere seit der Finanzkrise 2007/2008 ist die Zahl der jährlichen Liquidationen in der Schweiz stetig gestiegen, aktuell auf um die 200. Ein Grund dafür ist, dass es schwierig geworden ist, Ertrag zu erwirtschaften. So müssen sich manche Stiftungen eingestehen, dass sie nach den ganzen Ausgaben für die Verwaltung kaum noch etwas zum Ausschütten übrighaben und es daher keinen Sinn mehr macht, die Stiftung weiterzuführen. In der Schweiz geht man zwar von einem Vermögenserhalt aus, er ist aber nicht vorgeschrieben. Für die Ewigkeit angelegt ist eine Stiftung also nur, wenn in der Stiftungsurkunde ausdrücklich steht „das Vermögen ist zu erhalten“. Die Entscheidung darüber, ob eine Stiftung liquidiert werden darf, liegt bei der Stiftungsaufsicht. Der Prozess ist nicht einfach und dauert ein bis zwei Jahre. Dieser Weg wird mit der Zeit immer häufiger gewählt, durchaus auch von größeren Stiftungen. Was auch immer häufiger gemacht wird, ist die Verwandlung in eine Verbrauchsstiftung.

Haben Sie Beispiele?

von Schnurbein: Eines wäre die Gebert-Rüf-Stiftung. Sie hat vor fünf Jahren diese Entscheidung getroffen, damals noch mit einem Vermögen um die 170 Millionen Schweizer Franken. Sie wird noch etwa zehn Jahre tätig sein, bis das Vermögen aufgebraucht ist. Oder die Mava Foundation, die 2022 nach 30 Jahren Existenz aufgelöst wurde. Der Stifter hatte das bei der Gründung festgelegt. Das ist ein großes Thema, in unserer Wahrnehmung sehr aktuell. Grundsätzlich ist das eine gute Entwicklung: Wir haben ein positives Nettowachstum, der Sektor bleibt frisch, ohne dass zu kleine Stiftungen zu Karteileichen werden. Dann heißt es: „Wir suchen uns noch zwei, drei gute Projekte, dann ist Schluss.“ Die meisten Stiftungsaufsichten stehen dieser Entwicklung pragmatisch gegenüber. Die Ostschweizer Stiftungsaufsicht hat beispielsweise die Gründung einer Dachstiftung gefördert, um kleine Stiftungen zu beherbergen.

Den Liquidationen stehen 337 Neugründungen gegenüber. Welche Tendenzen sind bei den Wirkungsbereichen und Stiftungszwecken dieser Stiftungen erkennbar?

von Schnurbein: Die Zweckformulierung ist immer stärker an aktuellen, konkreten Themen ausgerichtet. Etwa die „Förderung des Zugangs von Migranten zu Kunst und Kultur“. Die Wirkungsbereiche orientieren sich an aktuellen Themen in der Gesellschaft: Umweltschutz, Migration, Wohnraumentwicklung, aber auch politisches Engagement und Advocacy. Das betrifft natürlich nicht alle Neugründungen, sondern sind feine Trends, die wir beobachten. Im Vergleich zu den Stiftungszwecken vor zehn Jahren geht es mehr in Richtung Forschung und Bildung, dafür werden weniger Kulturstiftungen gegründet, und auch der soziale Bereich ist schwächer ausgeprägt. Letzteres hängt damit zusammen, dass der Staat im Sozialwesen zunehmend mehr Aufgaben übernimmt – auch wenn die Staatsquote in der Schweiz immer noch geringer ist als in Deutschland. Es zeigt sich: Der Stiftungssektor als Ganzes entwickelt sich aus der Gesellschaft heraus. Es sind nicht nur – wie manchmal suggeriert – private, persönliche Interessen.

Ausdrücklich werden schon im Preview des Stiftungsreports Kryptostiftungen erwähnt, und zwar insbesondere für den Kanton Zug. Was hat es mit dieser Form auf sich?

von Schnurbein: Es ist faszinierend, dass eine so alte Rechtsform wie die Stiftung nun als Wegbereiterin für eine neue Technologie dient. Die Idee der Blockchains kommt ja nicht aus der Schweiz, aber die Entwickler sind international auf der Suche nach einer passenden Rechtsform für ihre Idee bei der Schweizer Stiftung fündig geworden. Warum? Weil die Stiftung in der Schweiz sehr klare Leitlinien hat: Das Vermögen bleibt drin, der Zweck ist festgeschrieben, es gibt eine staatliche Kontrolle, aber gleichzeitig kommt der Stifterperson eine weitreichende zivilrechtliche Autonomie in der Ausgestaltung zu. Nach einigen Skandalen wurde die Regulierung strenger, und in der Folge wurden weniger neue Kryptostiftungen gegründet. 2017/2018 war ein großer Zuwachs, und jetzt 2022 gab es wieder viele Gründungen. Der steuerrechtliche Status ist bei Kryptostiftungen nicht immer eindeutig. Die Gemeinnützigkeit ist nur dann möglich, wenn die Stiftung nicht wirtschaftlich aktiv ist, sondern wenn der Zweck darin besteht, diese Technologie weiterzuentwickeln, und sie kostenfrei jedem zur Verfügung steht. In Reinform umfasst die Kryptostiftung nur das Protokoll der Blockchain, den Code. Doch es gibt auch solche mit wirtschaftlichem Zweck, die beispielweise als Bank oder Versicherung operieren – dann sind sie aber nicht gemeinnützig. Noch sind die Kryptostiftungen auf der Suche nach den für sie richtigen Geschäftsmodellen. Es ist wie beim Internet – das war zuerst auch offen und auf freie Nutzung ausgerichtet.

Apropos Trends: Welche weiteren Themen stehen dieses Jahr neben Zahlen und Fakten besonders im Fokus des Stiftungsreports?

von Schnurbein: Im Stiftungsreport werden jedes Jahr aktuelle Themen aufgegriffen, diesmal etwa „Unternehmen und Philanthropie“, was in Deutschland unter dem Namen Verantwortungseigentum oder auch einer möglichen Rechtsform der GmbH mit gebundenem Vermögen diskutiert wird. Zudem betrachtet der Report die Entwicklung des Stiftungswesens im Kanton Tessin. Dort wurde zuletzt nicht nur ein Verband, sondern auch ein Forschungs- und Beratungszentrum gegründet. Ein weiteres Thema ist „Medien und Demokratie“, ausschlaggebend war hier ein Projekt in der Westschweiz, wo mehrere Stiftungen gemeinsam eine Zeitung gekauft haben und so zu Verlegerinnen geworden sind. Zudem nehmen wir auch immer aktuelle rechtliche Entwicklungen unter die Lupe, zum Beispiel, dass neuerdings die Honorierung von Stiftungsräten gegenüber der Stiftungsaufsicht offengelegt werden muss. Ein weiteres Thema ist das neue Datenschutzrecht ab September – da sind wir etwas hinterher gegenüber der EU.

Warum und für wen ist es wichtig, diese Erhebungen zu machen?

von Schnurbein: Es bestehen sehr viele Klischees über das Stiftungswesen: Dass Stiftungen der Steuervermeidung dienen würden, abgehoben oder gar inaktiv seien. Wichtig ist deshalb, Grundlagen zu schaffen und zu klären, worüber wir überhaupt reden. Die Hälfte der Stiftungen in der Schweiz wurde nach 2000 gegründet. In Deutschland ist es ganz ähnlich. Die meisten Stiftungen sind also sehr jung und dynamisch. Durch die Möglichkeit der Verbrauchsstiftung liegt das durchschnittliche Alter der Stiftungen in der Schweiz bei etwa 20 Jahren. Das wiederum ist in Deutschland anders. Zum Beispiel wollen immer mehr Kantone ihre Stiftungslandschaft verstehen und geben dafür bei uns Studien in Auftrag. Es bestehen oftmals falsche Vorstellungen darüber, gerade was die finanzielle Kraft angeht. Wir zeigen, was die Stärken des Stiftungswesens sind. Das ist nur möglich mit Datengrundlagen.

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Erstmals mehr als 25.000 Stiftungen in Deutschland  https://www.die-stiftung.de/stiftungsszene/erstmals-mehr-als-25-000-stiftungen-in-deutschland-neugruendungen-dritter-sektor-98617/ Tue, 16 May 2023 07:48:55 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=98617 Im Dritten Sektor wurden letztes Jahr 693 Stiftungen gegründet. Die Zahl der Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland stieg damit erstmals auf über 25.000.

693 Stiftungen bürgerlichen Rechts wurden in Deutschland im Jahr 2022 neu errichtet. Die Zahl der deutschen Stiftungen steigt damit auf 25.254.

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Im Dritten Sektor wurden letztes Jahr 693 Stiftungen gegründet. Die Zahl der Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland stieg damit erstmals auf über 25.000.

693 Stiftungen bürgerlichen Rechts wurden in Deutschland im Jahr 2022 neu errichtet. Die Zahl der deutschen Stiftungen steigt damit auf 25.254.

2022 wuchs der Stiftungssektor in Deutschland um 2,5 Prozent oder 693 Stiftungen bürgerlichen Rechts auf insgesamt 25.254 Stiftungen. Damit erreichte der Sektor im letzten Jahr erstmals die historische Marke von 25.000 Stiftungen in Deutschland.

„Als Bundesverband Deutscher Stiftungen freuen wir uns sehr, dass der Stiftungssektor in Deutschland kontinuierlich weiterwächst und erstmals die Marke von 25.000 Stiftungen geknackt hat“, wird Generalsekretärin Kirsten Hommelhoff in einer Pressemitteilung zitiert. 

Unter den neuen Stiftungen entstanden rund 80 Prozent zu Lebzeiten des Stifters oder der Stifterin, 20 Prozent wurden testamentarisch errichtet. Zur Jahrtausendwende lag der Wert der posthum errichteten Stiftungen noch bei 15 Prozent. Von den 693 Neugründungen 2022 sind 384 steuerbegünstigt. 

Regionale Unterschiede 

Die meisten Stiftungen gibt es in Nordrhein-Westfalen (4.885), Bayern (4.418) und Baden-Württemberg (3.665). Bei der Zahl der Neugründungen liegt ein anderes Bundesland vorne: Mit 164 Neugründungen befindet sich Hessen an der Spitze der Bundesländer, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (105) und Bayern (91). Zwischen den neuen und den alten Bundesländern besteht dabei weiterhin ein Gefälle: Insgesamt 22.364 Stiftungen haben ihren Sitz in westlichen Bundesländern, 1.833 in den östlichen (Berlin ausgenommen). In den alten Bundesländern, inklusive Berlin, kommen auf 100.000 Einwohner somit rund 32 Stiftungen. In den neuen Bundesländern sind es knapp 15 Stiftungen pro 100.000 Einwohner. 

Die meistgeförderten Zwecke 

Knapp die Hälfte der Stiftungen betätigen sich laut Satzung im Bereich Soziales, unter anderem als Träger sozialer Einrichtungen oder bei der Unterstützung benachteiligte Gruppen. Ein Drittel der Stiftungen ist im Feld Bildung und Erziehung tätig. Knapp 30 Prozent der Stiftungen engagieren sich im Bereich Kunst und Kultur. 

Mehr als zwei Drittel der Stiftungen gehen laut Bundesverband davon aus, dass die Bedeutung der Stiftungen künftig weiterhin wachsen wird. 86 Prozent sehen sich vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Krisen gut aufgestellt. 

Zukunftssorgen um Personal und Inflation 

Der Stiftungssektor macht sich jedoch auch Gedanken über die Zukunft: Für knapp drei Viertel der Stiftungen stellt die steigende Inflation eine große Herausforderung dar. Außerdem gaben rund 43 Prozent der Stiftungen an, Schwierigkeiten bei der geeigneten Nachfolge für den Stiftungsvorstand zu haben. 

Auch mit Blick auf den Frauenanteil im Dritten Sektor gibt es laut dem Bundesverband Nachholbedarf: 36 Prozent der Stiftungen haben keine Frau im Vorstand und bei 21 Prozent ist weniger als die Hälfte der Personen im Vorstand weiblich.

Mehr zum Thema Stiftungsgründungen lesen Sie hier.

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Die Jugend bestimmt mit https://www.die-stiftung.de/stiftungen-im-portraet/generationen-stiftung-96845/ Mon, 26 Sep 2022 06:41:47 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=96845 Mitglieder des Jugendrats der Generationen-Stiftung protestierten während der Bundestagswahl 2021 auf Wahlveranstaltungen von Spitzenpolitikern, darunter Christian Lindner und Olaf Scholz.

2017 hat Claudia Langer die Generationen-Stiftung gegründet. Mit ihr möchte sie jungen Menschen eine Plattform für politische Mitbestimmung bieten.

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Mitglieder des Jugendrats der Generationen-Stiftung protestierten während der Bundestagswahl 2021 auf Wahlveranstaltungen von Spitzenpolitikern, darunter Christian Lindner und Olaf Scholz.

2017 hat Claudia Langer die Generationen-Stiftung gegründet. Mit ihr möchte sie jungen Menschen eine Plattform für politische Mitbestimmung bieten.

Claudia Langer ist Unternehmerin, Gründerin und Aktivistin. Sie hat mehrfach gegründet, mehrfach aufgebaut und sich mehrfach wieder von ihren Engagements getrennt. Vor fünf Jahren hat sie wieder gegründet: Mit der Generationen-Stiftung, einer gGmbH, möchte die 57-Jährige jungen Menschen eine Bühne bauen, damit sie den Diskurs in der Öffentlichkeit mitgestalten und Lösungsvorschläge für gesellschaftliche Probleme anbieten können, sagt sie. Die Pfarrerstochter kommt ursprünglich aus der Friedens- und Umweltbewegung. Tschernobyl und saurer Regen hätten sie in den achtziger Jahren geprägt. Zu einer Politisierung habe dies jedoch nicht unmittelbar geführt. Bei Langer stellte sich vielmehr das Gefühl ein, „Teil einer verlorenen Generation“ zu sein. „Aus Trotz bin ich in die Werbung gegangen“, sagt sie, und gründete ihre eigene Agentur, machte unter anderem Werbung für Philip Morris. „Ich bereue nichts“, sagt Langer rückblickend über ihre berufliche Karriere in der Werbebranche. Als die Agentur immer erfolgreicher wurde und schließlich die Deutsche Bank und andere Konzerne als Kunden gewann, verkaufte Langer sie 2004.

Ihre Gedanken aus der Jugend holten sie wieder ein. Dieses Mal sollte es mit einem Engagement für die Gesellschaft klappen. 2007 gründete Langer Utopia, eine Internetplattform, die über das Thema Nachhaltigkeit berichtet. „Mir ging es vor allem um Aufklärung und darum, nachhaltigen Konsum attraktiv zu machen“, sagt sie über das Ziel der Plattform. Die Anzeigenkunden von Utopia hätten sich besonders für das gebildete und kaufkräftige Publikum, die sogenannten Lohas (Lifestyle of Health and Sustainability), interessiert. Langer wollte vor allem konventionellere Verbraucher erreichen und so für gesellschaftlichen Wandel sorgen. Ein, seinerzeit, ambitioniertes Ziel. „Wir waren der Zeit voraus, und mit der Finanzkrise war das Thema Nachhaltigkeit erst einmal gestorben“, sagt Langer über die Idee hinter der heute noch existierenden Plattform. 2015 stieg Langer bei Utopia aus, verkaufte ihre Anteile an die DDVG, die Medienholding der SPD. Seitdem fokussiert sich Langer ganz auf die Stiftungsarbeit.

Die Gründung der Generationen-Stiftung – „ein schleichender Prozess“

Dabei war die Gründung der Stiftung „ein schleichender Prozess“, wie sie sagt, der noch in die Zeit fällt, in der Langer für Utopia tätig war. Im Zuge der Bundestagswahl 2013 sammelte Langer zum ersten Mal Unterschriften für ein Generationen-Manifest, welches zur darauffolgenden Bundestagswahl um ein weiteres Manifest ergänzt wurde. In beiden Dokumenten fordern mittlerweile 350.000 Unterzeichner die Politik zu entschiedenerem Handeln in Fragen der Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik auf. Die Forderung nach mehr Generationengerechtigkeit und einem neuen Generationenvertrag bilden einen eigenen Punkt, der nach Langers Vorstellung auch ins Grundgesetz aufgenommen werden soll. Doch warum ist der Gründerin der Generationen-Begriff so wichtig? Für die erfahrene Werberin stellte sich die Frage, wie die Probleme der Zeit auf den Punkt gebracht werden können. Der Begriff Generation schaffe das am eindrücklichsten, weil er die Menschen emotional berühre und dazu motiviere, selbst Verantwortung zu übernehmen – im Gegensatz zu dem „eher verkopften Begriff Nachhaltigkeit“, so die Mutter dreier Kinder. Aufbauend auf diesem Denken rief Langer 2017 die Generationen-Stiftung ins Leben. Die Struktur der gGmbH gliedert sich in drei Bereiche: das Team, den Jugendrat sowie Kuratorium und Ältestenrat. Zum Team gehören neben Langer drei weitere Mitarbeiter, die sich auf Teilzeitbasis um Buchhaltung, und Pressearbeit kümmern. Hinzu kommen Freelancer und Freiwillige, die Langer auf Projektbasis beschäftigt.

Claudia Langer hat die Generationen-Stiftung 2017 gegründet.

Claudia Langer hat die Generationen-Stiftung 2017 gegründet. Foto: Generationen-Stiftung

Ein eigenes Büro hat die Generationen-Stiftung nicht – bei Bedarf werden notwendige Räumlichkeiten gemietet oder gebucht. Die „agile Form der Zusammenarbeit“ helfe, die „Verwaltungskosten gegen null“ zu bringen, so Langer. Die zweite Säule und das „Herzstück der Stiftung“, so Langer, ist der Jugendrat, der sich aus bis zu 15 Mitgliedern unter 25 Jahren zusammensetzt. Die Mitglieder treffen sich einmal pro Woche digital und einmal im Monat in Berlin zum Jugendrat-Wochenende, einer Art Klausurtagung, erklärt Miguel Góngora, der seit März Mitglied des Jugendrats ist. Dort beschließen sie, welche Kampagnen und Projekte sie als Nächstes umsetzen möchten. Die Projekte, die der Jugendrat anstößt, sind von den Interessen des jeweiligen „Jahrgangs“, wie es Langer nennt, abhängig. Zuletzt sei den Mitgliedern die Klimakrise wichtig gewesen. Der derzeitige Jahrgang setze sich stärker für soziale Gerechtigkeit ein.

Nicht nur gute Erfahrungen

2018 setzte der Jugendrat die Kampagne „Wir kündigen den Generationenvertrag“, inklusive eigener Pressekonferenz und Webseite, um. Die Initiative will den bestehenden Generationenvertrag abschaffen und stattdessen einen neuen vereinbaren. Im Zuge eines neuen Vertrags fordern die Aktivisten die „radikale Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele“ und ein „zukunftsfestes Rentensystem“. Bei einer anderen Kampagne mit dem Titel „No SUV“ konfrontierten die Mitglieder des Jugendrats Besitzer von Sport Utility Vehicles, die als besonders umweltschädlich gelten, mit ihrer Kaufentscheidung. Nicht immer glückt jedes Projekt. Langer erzählt von teils aggressiven Reaktionen der Autobesitzer und einer erschreckenden Erfahrung für die Mitglieder des Jugendrats. „Wenn junge Leute Aktivismus lernen wollen, ist das nicht immer einfach“, sagt sie. Einen Konsens für das gemeinsame Vorgehen zu finden, sei mitunter ebenfalls herausfordernd, sagt Góngora. Manchmal werde kontrovers diskutiert. Wenn die Einigung nicht gelinge, werde „auch mal abgestimmt“.

Miguel Góngora ist seit März dieses Jahres Mitglied des Jugendrats der Generationen-Stiftung.

Miguel Góngora ist seit März dieses Jahres Mitglied des Jugendrats der Generationen-Stiftung. Foto: Generationen-Stiftung

So sehr Claudia Langer sich dafür einsetzt, dass junge Menschen gehört werden – ein Vetorecht behält sie sich dennoch vor. Die Gemeinnützigkeit dürfe durch Aktionen, die etwa zivilen Ungehorsam vorsähen, nicht gefährdet werden, will sie sichergehen. Eine gemeinsam erarbeitete Charta, die regele, „was im Rahmen der Stiftung möglich ist und was nicht“, habe bisher jedoch gut funktioniert. Kuratorium und Ältestenrat setzen sich als letztes Organ der Stiftung aus bekannten Persönlichkeiten und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, die dem Jugendrat beratend zur Seite stehen. Zu den Mitgliedern von Kuratorium und Ältestenrat gehören unter anderem Maja Göpel, ehemalige Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung, Hans Joachim Schellnhuber, ehemaliger Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Physiker Harald Lesch und der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen. Der Austausch mit den Experten ist gewünscht – verpflichtend ist die Abstimmung mit ihnen jedoch nicht, so Langer.

Inhaltliche Arbeit geht vor

In dieser Aufstellung sieht Claudia Langer ihr gemeinnütziges Unternehmen zwar gut für die Zukunft gerüstet, eine zentrale Funktion bereite ihr jedoch Sorgen. Das Thema Fundraising, sagt die Gründerin, „kommt immer zu kurz“. Die Bemühungen, für diesen Bereich jemanden zu gewinnen, seien bisher gescheitert. Nach derzeitigem Stand finanziere sich die Stiftung durch Spenden von knapp 1.000 Fördermitgliedern und Einzelspendern. Öffentliche Förderung wolle man nicht beantragen, um Neutralität und Glaubwürdigkeit, insbesondere bei Kritik an Subventionen und öffentlichen Zuwendungen, nicht zu gefährden. Die Suche nach einem Fundraising-Experten habe Langer bislang vernachlässigt und sich stärker auf die inhaltliche Arbeit fokussiert, womöglich auch durch die „panische Angst“, die sie angesichts der Zukunft ihrer Kinder und deren Kinder empfinde. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die eigenen Kinder nicht mit dieser Angst anzustecken, sondern ihnen eine unbeschwerte Jugend zu ermöglichen, falle ihr nicht immer leicht, sagt sie. Das erklärt vielleicht die Motivation der Gründerin, bei der Generationen-Stiftung die inhaltliche Arbeit anderen Arbeitsschwerpunkten – auch dem der Finanzierung – vorzuziehen. Sich selbst sieht die 57-Jährige dabei nicht im Mittelpunkt. Auf der Bühne sollen die Jungen stehen – anders als sie selbst in ihrer Jugend, als sie sich zunächst für einen anderen Weg entschieden hat. Ob Claudia Langer bereits an einem nächsten Projekt arbeitet, ist offen. Zuzutrauen wäre ihr eine weitere Gründung.

 

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US-Konzern geht an Umweltstiftung https://www.die-stiftung.de/unternehmensverbundene-stiftungen/us-konzern-patagonia-geht-an-umweltstiftung-96814/ Fri, 16 Sep 2022 08:55:14 +0000 https://www.die-stiftung.de/?p=96814 Der Firmengründer verfasst die Stellungnahme zur Gründung der Patagonia Stiftung.

Der US-amerikanische Unternehmer Yvon Chouinard hat seine milliardenschwere Outdoor-Firma Patagonia an eine gemeinnützige Stiftungskonstruktion übertragen. Diese soll dem Umweltschutz dienen und den Klimawandel eindämmen.

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Der Firmengründer verfasst die Stellungnahme zur Gründung der Patagonia Stiftung.

Der US-amerikanische Unternehmer Yvon Chouinard hat seine milliardenschwere Outdoor-Firma Patagonia an eine gemeinnützige Stiftungskonstruktion übertragen. Diese soll dem Umweltschutz dienen und den Klimawandel eindämmen.

„Die Erde ist ab sofort unsere einzige Anteilseignerin“ – mit diesem Schriftzug begrüßt der Bekleidungsherstellers Patagonia die Nutzer seiner Unternehmenswebsite. Die Firma soll künftig über eine Stiftungskonstruktion der Eindämmung des Klimawandels sowie dem Schutz der Artenvielfalt und der Umwelt dienen. In der Stellungnahme erklärt der heute 83-jährige Firmengründer Yvon Chouinard, dass die derzeitigen Bemühungen, die Umweltkrise zu bekämpfen, nicht ausreiche. Er wolle „einen Weg finden, mehr Geld in die Bekämpfung der Umweltzerstörung zu stecken und gleichzeitig die Werte des Unternehmens zu bewahren“.

Yvon Chouinard Patagonia Stiftung

Firmengründer Yvon Chouinard beim Bergsteigen in jungen Jahren. Foto: Tom Frost

Die neugegründete Stiftungskonstruktion besteht aus einem Trust, dem Patagonia Purpose Trust, und der gemeinnützigen Einrichtung Holdfast Collective, die laut Website ein „nach US-Recht anerkannter sozialer Wohlfahrtsverband“ ist. Der Trust – im deutschen Recht am ehesten mit der Treuhandstiftung vergleichbar – soll 100 Prozent der stimmberechtigten Anteile des Unternehmens übernehmen und somit die Kontrolle über das Unternehmen wahren, während das Holdfast Collective 100 Prozent der nicht stimmberechtigten Anteile erhalten soll. Der Gewinn nach Investitionen und Rücklagen soll vollständig als Dividende an das Holdfast Collective ausgeschüttet werden. Laut „New York Times“ könnten das allein in diesem Jahr 100 Millionen Dollar sein.

Die Familie Chouinard, die bereits 50 Millionen Dollar aus eigenem Vermögen für den Klimaschutz gespendet hat, wird dabei weiterhin die Zügel in der Hand halten: Sie wird den Patagonia Purpose Trust leiten und dessen Leitung wählen und beaufsichtigen. Auch sollen Familienmitglieder weiterhin im Vorstand des Unternehmens sitzen. Ein Verkauf sei für den Firmengründer und Bergsteiger Chouinard keine Option gewesen: Man habe so nicht sicherstellen können, dass „ein neuer Eigentümer unsere Werte beibehalten und unsere Mitarbeitenden auf der ganzen Welt weiter beschäftigen würde“.

Das Unternehmen Patagonia

Das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Ventura stellt vornehmlich Outdoorbekleidung her. Es erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von einer Milliarde Dollar und beschäftigt circa 1500 Mitarbeiter. Bereits seit der Gründung des Unternehmens habe das Unternehmen stets versucht, umwelt- und ressourcenschonend zu produzieren. Patagonia führt jährlich ein Prozent des Umsatzes für Umweltschutzprojekte ab. Diese Praxis solle auch künftig beibehalten werden, heißt es auf der Website.

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