Das Kuratorium der RAG-Stiftung hat Kerstin Terhardt mit Wirkung zum 7. Mai 2026 zur neuen Finanzvorständin bestellt. Sie folgt auf Jürgen Rupp, dessen Vertrag nach zwei Amtszeiten und insgesamt sieben Jahren im Vorstand der RAG-Stiftung ausläuft. Rupp, der seit April 2019 für die Stiftung tätig war, prägte diese Zeit während der Corona-Krise und anhaltender geopolitischer Konflikte. „Dr. Jürgen Rupp hat die Diversifizierung des Stiftungsvermögens konsequent und beharrlich vorangetrieben. Als Finanzvorstand hat er entscheidend dazu beigetragen, die RAG-Stiftung robuster und widerstandsfähiger zu machen“, sagte Armin Laschet, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, laut Pressemitteilung.
Kerstin Terhardt, derzeit Mitglied der Geschäftsführung von HSBC Asset Management Deutschland, verfügt über rund 20 Jahre Erfahrung im Bereich der institutionellen Vermögensverwaltung sowie nachhaltigen Investmentstrategien. Ihr Vertrag in der RAG-Stiftung ist auf fünf Jahre festgesetzt. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für Finanzanlagen und bringt einen besonderen Schwerpunkt auf nachhaltige Investments mit.
Verpflichtungen aus dem Steinkohlebergbau
Die privatrechtliche RAG-Stiftung wurde 2007 vom Bergbauunternehmen RAG sowie der Bundesregierung gegründet, mit dem Zweck, die sogenannten Ewigkeitsaufgaben aus dem deutschen Steinkohlebergbau an Ruhr und Saar sowie in Ibbenbüren zu finanzieren. Diese belaufen sich auf finanzielle, soziale und ökologische Verpflichtungen, darunter die Grubenwasserhaltung, Poldermaßnahmen und Grundwasserreinigung. Anfang 2019 hat die gemeinnützige Stiftung mit der Finanzierung dieser Aufgaben begonnen. Darüber hinaus fördert sie zahlreiche Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur. Zuwendungen von 32 Millionen Euro wurden 2024 für diesen Zweck eingesetzt, seit 2025 ist der Etat auf jährlich 35 Millionen Euro gestiegen.
Die Finanzierung erfolgt aus einem breit diversifizierten Kapitalanlageportfolio mit weltweiten Investments in Aktien, Rentenpapiere, Immobilien, Infrastruktur und Private Equity. Das Gesamtvermögen der Stiftung betrug 2024 laut Jahresbericht rund 12,4 Milliarden Euro, die Rückstellungen für Ewigkeitsaufgaben summierten sich zuletzt auf 9,9 Milliarden Euro. Der Ertrag der Stiftung belief sich 2024 auf etwa 1,1 Milliarden Euro.
