Bei der jüngsten Versammlung der Stiftung Lesen in Berlin ist sowohl von den Mitgliedern des Stiftungsrats als auch von denen des Stifterrats ein neuer Vorstand gewählt worden. Den Vorsitz des achtköpfigen Gremiums übernimmt ab sofort Thomas Rathnow, Geschäftsführer der Penguin Random House Verlagsgruppe. Rathnow folgt auf Gerd Landsberg, der das Amt seit 2021 innehatte. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands, gewählt.
Breit gefächert
Dem neu besetzten Vorstand gehören neben Rathnow und Lin-Klitzing folgende Persönlichkeiten an: Tina Betzold (Arnulf Betzold GmbH), Thomas Lindner (Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH), Thomas Ogilvie (DHL Group), Johannes Ebert (Goethe-Institut e.V.), Katja Kipping (Der Paritätische Gesamtverband) und Holger Krimmer (Deutscher Bibliotheksverband e.V.).
„Ich bin fest davon überzeugt, dass Lesen der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und Integration ist“, wird Thomas Rathnow in der Pressemitteilung der Stiftung zitiert. „Indem wir die Lesekompetenz und Leselust von Kindern und Jugendlichen fördern, eröffnen wir ihnen die Chance, sich zu selbstbestimmten, neugierigen, kritisch denkenden und empathischen Persönlichkeiten zu entwickeln.“
Die Stiftung Lesen mit Sitz in Mainz engagiert sich gemeinsam mit Bundes- und Landesministerien, mit Unternehmen, Stiftungen, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen in bundesweiten Programmen und Kampagnen zum Thema Lesen. So stellt sie etwa Leseboxen für Grundschulen bereit oder initiiert einen bundesweiten Vorlesetag. Die Stiftung, die auf eine Initiative des Bertelsmann-Chefs Reinhard Mohn und des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zurückgeht, steht seit ihrer Gründung 1988 unter der Schirmherrschaft des jeweils amtierenden Bundespräsidenten. Das Stiftungskapital betrug 2024 rund 5,4 Millionen Euro. Im selben Jahr erwirtschaftete die Stiftung Einnahmen in Höhe von etwa 12,4 Millionen Euro.
Zahlreiche Unterstützer
Dem Stiftungsrat gehören 36 Verbände und Organisationen an, die die Stiftung inhaltlich und programmatisch unterstützen. Darunter befindet sich das Ausstellungshaus Anne-Frank-Zentrum, die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung oder auch die Bundesagentur für Arbeit. Den Vorsitz dieses Gremiums hat derzeit der Deutsche Städte- und Gemeindebund inne. Der Stifterrat besteht aus 56 Akteuren aus Verbänden, Organisationen und Unternehmen. Diese stellen der Stiftung einen finanziellen Beitrag zur Verfügung. Den Vorsitz führt derzeit die Penguin Random House Verlagsgruppe.
