Ein Wechsel im Vorstand der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung bahnt sich an: Michaela Muylkens folgt als Vorstandsmitglied auf Catherina Mertens. Carsten Kruchen hatte die Position zwischenzeitlich übernommen.

Die Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung hat ab 1. Juli dieses Jahres ein neues Vorstandsmitglied: Michaela Muylkens stößt neu zum Leitungsgremium der Stiftung. Das hat das Kuratorium beschlossen.

Die promovierte Historikerin Muylkens folgt auf Catherina Mertens, die ihr Amt Ende Februar niedergelegt hatte, um aus Essen, dem Sitz der Krupp-Stiftung, nach Berlin zurückzuziehen, wie die Stiftung mitteilte. Mertens war vom 1. Mai 2022 bis zum 28. Februar 2023 als Vorstandsmitglied für die Krupp-Stiftung tätig. Seit dem 1. März dieses Jahres hatte der Jurist Carsten Kruchen die Rolle von Mertens interimistisch übernommen und übergibt im Sommer an Muylkens. Zusammen mit Vorstandssprecher Volker Troche bildet Muylkens künftig den zweiköpfigen Vorstand der Stiftung.

Promotion in Bonn

Zuletzt leitete die 46-Jährige die Wissenschaftsplanung und Forschungsförderung des Landes Bremen. An der Universität Oldenburg verantwortete Muylkens zudem den Bereich Forschung und Transfer. Zuvor promovierte die Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Universität Bonn zum Thema mittelalterliche Geschichte und forschte am Deutschen Historischen Institut in Rom.

„Dr. Michaela Muylkens ist eine profilierte, erfahrene und gut vernetzte Historikerin und Wissenschaftsmanagerin. Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit Michaela Muylkens die Zukunft der Stiftung weiter zu gestalten“, wird Ursula Gather, Vorsitzende des Kuratoriums der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung, in einer Pressemitteilung der Stiftung zitiert.

Über die Krupp-Stiftung

Die Stiftung dient laut Satzung „insbesondere der Förderung der Forschung, der Lehre, der Wissenschaften, des Erziehungs- und Gesundheitswesens und der schönen Künste“. Die in der Satzung genannten Zwecke hat die Stiftung eigenen Angaben zufolge seit ihrer Errichtung mit rund 683 Millionen Euro gefördert. Dafür verwendet die Stiftung, die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge an der Thyssen-Krupp AG, die sie ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige Zwecke einsetzen darf.

Das Stiftungsvermögens betrug zum Stichtag am 31. Dezember 2021 rund 1,2 Milliarden Euro. Im gleichen Jahr bewilligte die Stiftung circa 2,5 Millionen Euro an Fördergeldern für gemeinnützige Zwecke. Dabei musste die Stiftung zum dritten Mal in Folge auf eine Dividendenausschüttung der Thyssen-Krupp AG, an der sie mit 21 Prozent beteiligt ist, verzichten.

Förderprojekte der Stiftung

Zu den geförderten Projekten im Jahr 2021 gehörten unter anderem die Verleihung des Alfried-Krupp-Förderpreises, der seit 1986 an junge Hochschullehrer vergeben wird, die Restaurierung von Büchern und Druckerzeugnissen an der Staatsbibliothek zu Berlin sowie die Unterstützung des Cafés Kulturhäppchen des Christlichen Jugenddorfwerks (CJD) am Schloss Borbeck in Essen.

Die Errichtung der Stiftung geht auf Alfried Krupp, den letzten persönlichen Inhaber der Firma Friedrich Krupp, die später in den heutigen Thyssenkrupp Konzern fusionierte, zurück. In seinem Testament verfügte Krupp am 23. September 1966 die Gründung der nach ihm benannten Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung, die er als Alleinerbin seines Vermögens einsetzte. Nach Krupps Tod am 30. Juli 1967, nahm die von ihm errichtete Stiftung am 1. Januar 1968 ihre Tätigkeit auf. Die Stiftung ist politisch und konfessionell unabhängig.

Mehr Informationen über die Krupp-Stiftung lesen Sie hier.

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