Trauer um Axel Freiherr von Campenhausen

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Axel Freiherr von Campenhausen ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war von 1993 bis 1996 Mitglied des Vorstands des Bundesverbands Deutscher Stiftungen. Von 1996 bis 2002 führte er ihn als ersten Vorsitzenden. Seither ist er Ehrenmitglied im Bundesverband.

Von Campenhausen wurde 1934 in Göttingen geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, Göttingen, Köln, Bonn, Paris und London prägte er über Jahrzehnte die Rechtswissenschaft in Deutschland. Von 1967 bis 1976 wirkte er als Professor für Öffentliches Recht und Kirchenrecht an der Universität München. Von 1976 bis 1979 wurde er in den Staatssekretärsdienst im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst berufen. Von 1970 bis 2008 leitete er das Kirchenrechtliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Von 1991 bis 2011 war er zudem Domherr der Vereinigten Domstifter. Von 1968 an war er zudem Mitglied im Johanniterorden, 1977 Rechtsritter und Ehrenkommendator ab 2003. Im Jahr 1999 erhielt von Campenhausen für seine Verdienste um das öffentliche Leben in Deutschland das Große Bundesverdienstkreuz.

Einfluss über den Stiftungssektor hinaus

Annette Heuser, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands, sprach der Familie von Campenhausen und ihrem Umfeld ihr Mitgefühl aus. Mit großer Trauer nehme der Bundesverband Abschied, wird Heuser in einer Pressemitteilung zitiert.

Auch die EKD bekundete in einem Kondolenzbrief ihre Trauer. Von Campenhausen habe als Staatsrechtslehrer über Jahrzehnte das Verhältnis von Kirche und Staat in Deutschland geprägt. „Eindrucksvoll und prägend hat er das Bewusstsein dafür geschärft, dass die wechselseitige Selbstständigkeit von Staat und Kirche gleichermaßen Distanz und Kooperation gebietet“, schreiben die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, die Präses der Synode der EKD, Anna-Nicole Heinrich, und der Präsident des Kirchenamtes, Hans Ulrich Anke. Der Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Hans Michael Heinig, sagte, von Campenhausen habe Generationen von Kirchenjuristen ausgebildet. „Mehr als 500 wissenschaftliche Publikationen zeugen von seiner ungeheuren Schaffenskraft.“

Die Klosterkammer Hannover erklärte in einer Pressemitteilung, als Präsident und Rechtsgelehrter habe von Campenhausen weit über Niedersachsen hinaus gewirkt, auch in zahlreichen Ehrenämtern. In Wissenschaft, Staat, Kirche und Kultur sei er voller Esprit mit Profil und mit Durchsetzungskraft tätig gewesen und habe anspruchsvolle Maßstäbe gesetzt.