Inklusion bleibt an weiterführenden Schulen selten

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Im Schuljahr 2013/14 besucht fast jedes dritte Kind mit Förderbedarf mittlerweile eine Regelschule. Das ist ein Anstieg um 71% gegenüber dem Schuljahr 2008/09. Trotz der Fortschritte geht der Schüleranteil an Förderschulen kaum zurück und von bundesweit vergleichbaren Chancen auf Teilhabe an Inklusion kann noch keine Rede sein. Dazu kommt: In der Sekundarstufe bleibt Inklusion weiterhin eine Ausnahme. Das geht aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung hervor.

Während der Inklusionsanteil in deutschen Kitas 67% und in den Grundschulen 46,9% beträgt, fällt er in der Sekundarstufe auf 29,9%. Von den knapp 71.400 Förderschülern in den Schulen der Sekundarstufe lernt nur jeder Zehnte an Realschulen oder Gymnasien, so die Studie. Inklusion findet demnach hauptsächlich an Hauptschulen und Gesamtschulen statt. Auch in der Ausbildung sei sie noch die Ausnahme.

In den Bundesländern klaffen die Inklusionsanstrengungen weit auseinander: Während in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin oder in Schleswig-Holstein die Mehrheit der Förderschüler an Regelschulen lernt, sind es in Hessen und Niedersachsen weniger als ein Viertel, so die Untersuchung. Auch der Anteil der Schüler, die separiert an Förderschulen unterrichtet werden, unterscheidet sich laut der Studie erheblich. Die Spannweite liegt hier zwischen Exklusionsquoten von 6,8% in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt bis zu 1,9% in Bremen, so die Bertelsmann Stiftung.

www.bertelsmann-stiftung.de