Wechsel beim Maecenata-Institut: Siri Hummel wird zum 22. März 2023 Direktorin der Berliner Einrichtung. Die Politik- und Kommunikationswissenschaftlerin übernimmt von Rupert Graf Strachwitz, der das Institut 1997 gründete. Strachwitz bleibt laut Pressemitteilung im Vorstand der das Institut tragenden Maecenata-Stiftung, wo er in den nächsten Monaten die Funktion des geschäftsführenden Vorstands ebenfalls abgeben werde.
Dissertation zu Stiftungen in der Demokratieförderung
Siri Hummel ist seit 2017 bei Maecenata und seit April 2020 stellvertretende Direktorin des Maecenata-Instituts. Zuvor studierte sie an der an der Universität Greifswald, wo sie von 2011 bis 2017 Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg war und 2018 promoviert wurde. Ihre Dissertation beschäftigte sich mit Stiftungen in der Demokratieförderung. Hummel ist Lehrbeauftragte im Studiengang Nonprofit Management and Public Governance an der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, und Mitglied des Beirats der Allianz Rechtssicherheit für politische Willensbildung. Die 1983 geborene Hummel gehört außerdem dem Vorstand des Berliner Fördervereins Zivilgesellschaftsforschung an.
„Es ist Zeit für einen Generationenwechsel. Ich habe aber vor, mich weiter an der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts zu beteiligen.“
Rupert Graf Strachwitz
Rupert Graf Strachwitz gründete das Maecenata-Institut, um die wissenschaftliche Arbeit von Maecenata aus der Beratungsgesellschaft Maecenata Management, die von 1989 bis 2011 bestand, herauszulösen. Darunter fiel etwa die Auswertung von Stiftungsdaten und die Mitwirkung am Johns Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project. „Zunächst als gemeinnützige GmbH konzipiert, wurde das Institut 2011 Teil der neuen Maecenata-Stiftung.“ Nach „viel Unterstützung“ im Aufbau und einer „längeren Durststrecke“ bis 2014 habe sich das Maecenata-Institut als außeruniversitäre Forschungseinrichtung „durch zahlreiche Forschungsvorhaben, Hunderte von Publikationen und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses international Anerkennung erworben.
Die Forschungsschwerpunkte – der bürgerschaftliche Raum, die Zivilgesellschaft und das Stiftungswesen – seien aktueller denn je – und würden an staatlichen wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland kaum mehr gepflegt als in den 1990er Jahren. „Deshalb liegt mir als Stifter der Maecenata-Stiftung sehr daran, diesen inhaltlichen Kern der Stiftungsarbeit weiter voranzutreiben“, so Strachwitz. In der nahen Zukunft stehen die Zivilgesellschaft in der Zeitenwende und ihr Beitrag zur Weiterentwicklung und Resilienz einer offenen Gesellschaft ganz oben an. Dazu muss die politische Theorie der Zivilgesellschaft noch aufmerksamer in den Blick genommen werden. Zugleich ist es Zeit für einen Generationenwechsel. Ich habe aber vor, mich weiter an der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts zu beteiligen.“