Die Stiftung A‘venir muss ab kommendem Jahr auf 2,5 Mio. CHF verzichten und löst sich deshalb Ende des Jahres auf. Der Kanton will die Gelder in ein neues Modell investieren.

Für Kinder im Aargau, die in keiner intakten Familie aufwachsen, bietet die Stiftung A‘venir bislang 30 der kantonsweit 600 Plätze in Betreuungseinrichtungen an. Dabei werden die Kinder von speziell dafür ausgebildeten Paaren in kleinen Institutionen betreut. Ziel ist es, ihnen eine funktionierende Ersatzfamilie zu bieten.

Doch das kantonale Departement für Bildung, Kultur und Sport (BKS) hat sich entschieden, der Stiftung die nötige Zertifizierung ab 2015 nicht mehr zu erteilen. Damit fallen auch die kantonalen Beiträge von jährlich 2,5 Mio. CHF weg.

Deshalb stellt die Stiftung A‘venir ihren Betrieb am Ende des Jahres ein – und übt scharfe Kritik: „Ich erachte den BKS-Entscheid als kurzsichtig, moralisch fragwürdig und dumm“, sagt Stiftungsrat Beat Krättli. „Der Kanton macht eine knallharte Sparübung.“

Dem widerspricht Bernadette Reich, stellvertretende Abteilungsleiterin Sonderschulung, Heime und Werkstätten beim BKS, da die Gelder auch in Zukunft für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen eingesetzt würden. Doch das System solle umstrukturiert werden, damit die Konstanz der Kinderbetreuung gewährleistet werden könne.

Die kleinen Institutionen mit vier bis acht Plätzen können aber auch ohne Stiftung eine Betriebsbewilligung beantragen. In diesem Fall erhielten sie die Gelder für die Betreuung direkt von den zuständigen Gemeinden. Laut Bernadette Reich hätten viele bereits ein Interesse an dieser Lösung bekundet.

www.a-venir.ch

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