Knapp 800 Bürgerstiftungen zählte die European Community Foundation Initiative bei einer Umfrage europaweit. Über 400 von ihnen sind in Deutschland angesiedelt. Nicht nur die Verbreitung, auch die Strukturen und Herausforderungen sind regional sehr unterschiedlich.

Der Report „Community Foundation Support Organizations and Nationalchampions in Europe (2018)“ stellt aktuelle Zahlen und Entwicklungen der europäischen Bürgerstiftungen vor. Der Report der European Community Foundation Initiative (ECFI) ist das Ergebnis einer Umfrage unter nationalen Dachverbänden.

Wer oder was eine Bürgerstiftung sei, könne nur landesspezifisch beantwortet werden, so der Bundesverband Deutscher Stiftungen in Bezug auf den Report: „Nicht nur die sprachliche Vielfalt, soziokulturelle Besonderheiten sowie wirtschaftliche und politische Unterschiede prägen diesen Kontinent, sondern auch die Anschauung darüber, was eine Bürgerstiftung ist.“ Deshalb seien die Dachverbände auch die geeigneten Partner, um der Frage nach Anzahl und Entwicklungen der Bürgerstiftungen in Europa nachzugehen, lobt der Bundesverband das Vorgehen.

408 Bürgerstiftungen in Deutschland

32 Umfrageteilnehmer verhalfen zur Antwort: Es gibt aktuell 798 Bürgerstiftungen in 26 Ländern, Tendenz steigend. „Hinter dieser Zahl steht die Erkenntnis, dass Deutschland nach wie vor das Land ist, das zahlenmäßig die meisten Bürgerstiftungen aufzeigt: 408 sind es gemäß Auskunft der beiden nationalen Interessenvertretungen, Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands sowie Aktive Bürgerschaft“, so der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Die meisten Stiftungen zu haben, sagt aber noch nichts über das Vermögen aus: In Großbritannien zum Beispiel sind es nur 46 Bürgerstiftungen, die aber mit 650 Millionen Euro über fast doppelt so viel Kapitalvermögen verfügen wie die deutschen Bürgerstiftungen. In Osteuropa hingegen überzeuge der Elan, trotz erschwerter Rahmenbedingungen weitere Gründungen voranzutreiben.

Die Herausforderungen und Themen, mit denen sich Dachorganisationen und Bürgerstiftungen aktuell beschäftigen, sind regional sehr unterschiedlich. „Während in Westeuropa vor allem das niedrige Zinsniveau, Extremismus und Digitalisierung die Arbeit prägen, sind es in Osteuropa vordergründig die eingeschränkten Handlungsspielräume und die schwieriger werdenden politischen Rahmenbedingungen, die die Bürgerstiftungen beschäftigen“, fasst der Bundesverband Deutscher Stiftungen zusammen.

„Für ECFI bietet dieser Report einen hervorragenden Ausgangspunkt, um zielgerichtet in den nächsten Jahren an länderübergreifenden Austauschprogrammen und Themen zu arbeiten“, so der Bundesverband. Durch Schaffung physischer und virtueller Räume für das Lernen und den Beziehungsaufbau werde die European Community Foundation Initiative weiterhin dazu beitragen, die europäische Bürgerstiftungsbewegung zu stärken.

Zum Download des Reports: https://www.communityfoundations.eu/fileadmin/user_upload/ECFI-CFSO-Survey-2018.pdf

https://www.communityfoundations.eu/home.html

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